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Laufstreckengeheimnisse Teil 4: Am "Schmitz Backes" |
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Eine typische Läuferstrecke ist sie
eigentlich nicht, Die Severinstraße in der Kölner Südstadt - könnte man meinen.
Viele Jahre verlief hier der Köln-Marathon und die dort ansässige Firma
Dauerlauf veranstaltet hier im April 2009 seine 25. Auflage des "Dauerlauf im Severinsviertel". Doch wer von den heutigen Läufern hätte gedacht, dass die
Severinstraße im Mittelalter Schauplatz von Spießrutenläufen war?
Eine alte Bäckerei erinnert
noch heute an diese längt vergangene Zeit: "Schmitz Backes". Nach historischen
Überlieferungen im Kölner Strafvollzug spielte sie eine wichtige Rolle. Die
Gefangenen wurden aus dem Gefängnis heraus durch ein Menschenspalier über die
Severinstraße getrieben. Die Menschen am Straßenrand schlugen mit Knüppeln auf
sie ein. Wer die Knüppelschläge überlebte und bis zum "Schmitz Backes" kam, war
frei und konnte durch das Severintor schnell die Stadt verlassen. Das Kölsche
Sprichwort: "Do bes och noch nit an Schmitz Backes vorbei" (Du bist auch noch
nicht am Schmitz Backes vorbei) gründet auf dieser Geschichte.
Heute werden zwar immer noch
Leute durch die Straßen getrieben, das sind aber eher Zuschauer, die die Läufer
anfeuern und die Stadt muss am Ende auch keiner verlassen. Vielmehr wird der
Schnellste mit Preisen geehrt.
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Auch heute läuft man noch
am "Schmitz Backes" vorbei, allerdings aus rein sportlicher Ambition und
nicht mehr auf Anordnung des Strafvollzuges. |
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Autor und Copyright: Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln
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