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Starter- und Ergebnislisten versus Datenschutz |
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Wenn in
Starterlisten oder Ergebnislisten auch der Wohnort mitgelistet wird,
wird man schnell zur gläsernen Peron. |
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Nicht selten werden
Laufveranstalter im Anschluss ihres Events mit Zeitgenossen konfrontiert, die aus
der Ergebnisliste gestrichen werden wollen. Die Begründungen hierzu sind recht
unterschiedlich. Während die einen ihre Teilnahme z.B. verheimlichen wollen,
verweisen andere wiederum auf Datenschutz. Wie geht man nun damit um? Ganz
einfach, der Kläger hat eben Pech gehabt, denn das hätte man sich vor Antritt
des Laufes überlegen müssen.
Es ist altbekannt, dass im
Anschluss eines Laufwettbewerbes die erbrachten Leistungen in Form einer
aussagekräftigen Ergebnisliste veröffentlicht werden. Oder mit anderen Worten
ausgedrückt, wer sich zu einem Lauf anmeldet, erklärt sich automatisch damit
einverstanden, dass seine erbrachte Leistung im Anschluss des Laufes
veröffentlicht wird. Wer sich damit nicht einverstanden fühlt, der muss auf die
Teilnahme einer Laufveranstaltung eben verzichten, oder unter fremden Namen
laufen - obwohl Letzteres eigentlich gegen die Wettbewerbsregeln verstößt.
Auf der anderen Seite ist das
Argument des Datenschutzes nicht ganz von der Hand zu weisen. Wer z.B. einen
Blick in die Starterlisten der Zeitnehmerfirmen Mika-Timing oder Frielingsdorf
wirft, findet sich dort mit Name und Wohnort wieder. Mittels dieser beiden
Angaben ist die Adresse des Teilnehmers relativ einfach zu ermitteln.
Laufen-in-Koeln hat das testweise einmal ausprobiert und fischte wahllos einen
Eintrag aus der Starterliste zum "Straßenlauf Rund um das Bayer-Kreuz" heraus.
Unter
www.dastelefonbuch.de bekamen wir mittels der drei Angaben Name, Vornahme
und Wohnort nicht nur die die komplette Adresse, sondern auch die Telefonnummer
heraus. Und weil wir noch etwas Zeit hatten, haben wir uns auch gleich unter
GoogleEarth seine Behausung aus der Vogelperspektive angeschaut - war übrigens
ein nettes Anwesen. Ganz
nebenbei liefern die Starterlisten auch den genauen Jahrgang. Im Kölner Raum
suchte sich z.B. ein Veranstalter mittels derartiger Listen vor geraumer Zeit
gezielt bestimmte Läuferinnen und Läufer heraus, ermittelte deren Adresse und
lud sie zu seiner Veranstaltung ein. Als Negativbeispiel könnte man sich aber
auch vorstellen, dass jemand anhand derartiger Listen ganze Adresslisten
erstellt und für gewerbliche Zwecke an Interessierte verkauft.
Wirft man hingegen einen Blick
in die Ergebnislisten, wird es schon etwas schwieriger. Dort findet man in der
Regel dann nur noch den Namen und Vereinsnamen wieder, die keine Rückschlüsse
auf den Wohnort schließen lassen. Auch die Altersklasse gibt nur ungefähr den
Jahrgang wieder. Wer sich jedoch im Vorfeld die Starterliste gesichert hat ...
Tipp: Vor Antritt des Laufes genau überlegen, was für Daten man bereit
ist preiszugeben, bzw. in Erfahrung bringen, welche Daten vom Veranstalter
publiziert werden - danach ist es zu spät.
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Autor und Copyright: Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln
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