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Beim dritten Frechener
Frühlingslauf lief die Triathletin Agnieszka Sokolowska unter zahlreichen
Augenzeugen als Erste Frau ins Ziel. Bei der Siegerehrung erfolgte dann die
Überraschung, sie wurde als Zweite Frau geehrte. Was war passiert? Die
Ergebnisliste war nach den individuellen Nettozeiten sortiert und dabei war die
Verfolgerin Anette Geiken 25Hundertstelsekunden schneller. Soweit so gut. Was
man in diesem Augenblick allerdings nicht bedachte, der Lauf war als Straßenlauf
angemeldet gewesen und da gilt nicht die - sicherlich fairere Variante der
Nettozeit - sondern die Bruttozeit. Den strengen DLV-Regeln nach gewinnt also
Derjenige, der als Erster ins Ziel läuft und in diesem Fall war das nun mal Frau
Sokolowska. Der vom Veranstalter unbeabsichtigte Fehler wurde mittlerweile
ausgeräumt, die Ergebnisliste regelkonform nach Brutto umsortiert - so dass
Agnieszka Sokolowska als auch tatsächliche Siegerin aufgelistet ist.
Viele Veranstalter von
Straßenläufen lassen die Ergebnisliste vom Zeitmesser nach Netto sortieren und
nicht - trotz klarem Regelwerk des DLV - nach Brutto. Dies geht auch meist gut,
weil in der Regel der schnellste Läufer nicht nur die beste Bruttozeit, sondern
in der Regel auch über die beste Nettozeit verfügt. In Frechen trat nun der
äußerst seltene Fall auf, dass ein aus der zweiten Reihe startender Läufer in
Wirklichkeit schneller war, als der Sieger. Auf der anderen Seite muss man
allerdings auch einräumen, dass die Differenz gerade mal bei
25Hunderstelsekunden beträgt und dass die Siegerin von Anfang an klar dominierte
und ihrer Verfolgerin damit auch als Zugpferd erst so eine gute Leistung
ermöglichte.
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Autor und Copyright: Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln
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