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Eine Fackel auf Weltreise
Am 4. Juni startete der größte
Fackellauf aller Zeiten. Unter dem Motto "Gebt die Flamme weiter, vereinigt die
Welt" begibt sich das olympische Feuer zum ersten Mal in der olympischen
Geschichte auf eine Reise um die ganze Welt. Dabei begibt sich die heilige
Flamme durch alle bisherigen Austragungsorte in 26 Ländern. Bis zu 10.000
Menschen werden die Fackel auf der insgesamt über 7.000km langen Tour in der
Hand halten dürfen, jeweils allerdings nicht mehr als 400 Meter, dem
traditionellen Maß einer Stadionrunde.
Der Countdown zu dem Fackellauf
für die Sommerspiele begann allerdings schon früher, nämlich am 25. März, um 12
Uhr. Denn da entzündete die als "Hohe Priesterin" kostümierte griechische
Schauspielerin Thalia Prokopiou in der antiken Stätte Olympia das Olympische
Feuer. Genau an dem Ort, an dem sich vor ca. 2800 Jahren die Jugend der Welt
erstmals zum sportlichen Wettkampf getroffen hatte. Genau an dem Tag auch, an
dem 1896 in Athen die ersten Olympischen Spiele der Neuzeit eröffnet waren.
Ziel ist es, die Flamme in
einem spektakulären Fackellauf den olympische Gedanken des friedlichen
Miteinanders in alle Welt tragen. Seit 1936 dienten die Feuerläufer den
Organisatoren als Werbung für den weltweiten olympischen Waffenstillstand
während der Spiele. Eine idealistische Tradition, die schon die Antike kannte
und den Mythos der Spiele auch in Zeiten der Hyper-Kommerzialisierung und
apokalyptischen Wert verlor, dass es ausgerechnet die Ausrichter der Nazi-Spiele
von Berlin waren, die den Fackellauf wiederbelebten.
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Detlev
Ackermann im Olympiastadion |
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Die Olympische Flamme in Deutschland, München
Auf der Reise um die Welt,
wurde die heilige Flamme durch die ehemaligen, Deutschen Austragungsorte München
(1972) und Berlin (1936) getragen. Ein einmaliges Erlebnis, dass an dem
sportbegeisterten Ausdauerläufer Detlev Ackermann aus Köln natürlich nicht
vorbeiziehen durfte. Letztes Jahr beehrte er die Stadt München mit einem 700km
Lauf von Köln aus und lief im Mai nach Leipzig, um die Sachsen bei ihrer
Olympiabewerbung Leipzig 2012 zu unterstützen. Als offizieller Escortläufer lud
man ihn eigens für den Fackellauf nach München ein, um live mit dabei zu sein.
Erinnerungen, Emotionen - und
ein neuer olympischer Traum für Deutschland: 32 Jahre nach den Sommerspielen von
München kehrte nicht nur das Olympische Feuer in die bayrische Landeshauptstadt
zurück, sondern auch ein Hauch von olympischem Geist. Hauptverantwortlich für
die Organisation des Fackellaufes durch München war die Olympiapark GmbH. In den
frühen Morgenstunden kam die Flamme aus Rom am Münchner Flughafen an, von wo aus
sie ins Olympiastadion gebracht wurde. Vor rund 3.000 begeisterten Zuschauern
übernahm Günter Zahn, der vor 32 Jahren in München das Olympische Feuer als
Startzeichen der Spiele entzünden durfte, die erste Fackel. Rund 124 Läufer
trugen insgesamt das Feuer auf einem 48km langen Rundkurs durch die Münchner
Innenstadt. Ziemlich am Anfang kam nun auch Ackermann zum Einsatz. Er begleitete
2km lang 4 Fackelläufer. Und weil die eigentlichen Fackelläufer die heilige
Flamme auch an die Escortläufer abgaben, kamen auch sie in den Genuss, die
Fackel rund 400m zu tragen. Unter den Fackelläufern befand sich auch die
ehemalige Skikönigin Rosi Mittermaier, die am späten Abend als Schlussläuferin
auf dem Marienplatz eintraf.
Im Mittelpunkt des städtischen
Programms stand das vom Kulturreferat organisierte Open-Air-Konzert am
Marienplatz. Sinfonietta, das Orchester der Münchner Universität, spielte von
17-20 Uhr unter anderem Werke von Beethoven, Verdi, Cherubini und Saint-Saener
sowie griechische Lieder. Mit der Olmpischen Hymne von Spyros Samara endete das
Konzert.
Um 20 Uhr bat OB Christian Ude
die fackelläufer und weitere geladene Gäste noch zu einem Stehempfang im Saal
des Alten Rathauses ein.
In die Freude über die
Olympische Flamme in München, die anschließend nach Berlin weiterreiste, mischte
sich auch Hoffnung auf Olympische Spiele in Deutschland. War auch die Leipziger
Bewerbung um die Sommerspiele 2012 erst kürzlich gescheitert, einmal mehr war in
München die Bewerbung durchaus einmal bedenken, erklärte Wilfrid Spronk, der
Chef der Olympiapark GmbH, in Richtung Steinbach (Schwimmer und Bronze-Gewinner
72 in München). Und Rosi Mittermeier meinte: "Vielleicht gibt es ja einmal
Winterspiele in München, das wäre auch gut."
Impressionen aus München
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Autor und Copyright: Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln Fotos: Detlev Ackermann
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