|
 |
Start des
Eliterennen "Rund um das Bayerkreuz" ... und immer wieder werden
Bestzeiten gelaufen |
Laufen-in-Koeln deckt auf: "Erd-Magnetanomalien verhelfen Läufern zu Bestzeiten"
Seit 29 Jahren veranstaltet der
TSV Bayer 04 seine Laufveranstaltung "Rund um das Bayerkreuz" und jedes Jahr
stellen viele Teilnehmer mit Erstaunen fest: "Persönliche Bestzeit gelaufen".
Bei Außenstehenden führt dieses Wunder immer mehr zu Skepsis und sie zweifeln an
der Seriosität der Veranstaltung. Ja, es wird sogar behauptet, der Rundkurs wäre
gar zu kurz. Der Veranstalter, mittlerweile auch etwas genervt von den vielen
ungläubigen Anfragen, verweist auf ein beim Leichtathletikverband Nordrhein vorliegendes Streckenprotokoll.
Somit scheint es hier demnach mit rechten Dingen zuzugehen.
Laufen-in-Koeln ließen diese
Aussagen jedoch keine Ruhe und es galt dem Wunder vom Bayerkreuzlauf auf den
Grund zu gehen. Bei einer Ortsbesichtigung, ausgestattet mit GPS und hoch
empfindlichen Messgeräten machten wir uns nun einmal selbst auf die Runde und es
galt festzustellen, dass die Strecke in der Tat genau 10.000m lang ist. An der
Streckenlänge kann es also nicht liegen, dass hier verdächtig viele Bestzeiten
gelaufen werden. Bei einer Auswertung am heimischen PC viel uns jedoch auf, dass
die Richtungsaufzeichnung, also die Werte des Magnetkompasses, mehrfach
Fehlmessungen aufwiesen. In weiteren Testläufen rund um die Parkanlage konnten
die Fehler reproduziert werden, jeweils immer mit den gleichen Werten. Ein Indiz
dafür, dass hier anscheinend Erd-Magnetanomalien vorzuliegen scheinen. Um auf
Nummer sicher zu gehen, machten wir uns mit den "Ermittlungen" auf zum DLR in
Köln-Porz. Dort stießen unsere Entdeckungen bei den Wissenschaftlern auf großes
Interesse, was sie dazu bewegte, eigene Messungen anzustellen.
Sowohl unsere Messungen, als
auch die wissenschaftlichen Erhebungen des DLR ergaben, dass die Laufstrecke
"Rund um das Bayerkreuz" in der Tat so genannten Erd-Magnetanomalien
unterliegen. "Diese werden aufgrund lokaler Eisenerzvorkommen mit einem
durchschnittlichen Eisengehalt zwischen 35 und 60 Prozent, tief in der Erde
hervorgerufen", heißt es in der Auswertung des DLR. Diese können sich durchaus
positiv auf das Laufverhalten auswirken. An den leichten Anstiegen
beispielsweise ist das Magnetfeld derart geschwächt, dass das Körpergewicht
dementsprechend geringer ausfällt und somit beim Laufen weniger Kraft
aufgebracht werden muss. Auch auf den ebenen Abschnitten konnten wir Störungen
des Erdmagnetfeldes feststellen. Ein einfacher Versuch mit einer Glasflasche
zeigte, dass hier in Wirklichkeit ein Gefälle vorliegt. Obwohl die Strecke
völlig eben war, rollte die Flasche wie von Geisterhand bewegt Richtung
Ziellinie.
Die Teilnehmer müssen aber
keine Angst haben, dass ihnen die Leistungen nun im nachhinein aberkannt werden,
denn das zurzeit gültige Regelwerk des DLV für Straßenläufe beinhaltet für
derartige Kuriositäten keine Festlegungen.
__________________________________
Autor und Copyright: Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln
|
|