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Die VIII. Gay Games Cologne 2010 - Ein Resümee
 
 
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08.08.2010  

 
 

Beobachtete den Leichtathletikbereich: Vorstandsmitglied Detlev Ackermann vom LVN Kreis Köln/Rhein Erft
Am Samstagabend endeten die VIII Gay-Games mit einer Abschlussfeier im Kölner Rheinpark, am Tanzbrunnen. Zu den Olympischen Spielen der Lesben und Schwulen waren rund 10.000 Teilnehmer aus aller Welt zusammengekommen. Eine Woche voller Emotionen, aber auch kritischer Stimmen. "Warum brauchen die eigene, olympische Spiele und was hat das mit Integration zu tun? Waren die Gay-Games gar nur eine riesige Party, bei der der Sport eher Nebensache war?", fragte sich so manch einer. In der Tat wies das Leistungsvermögen teilweise eine große Bandbreite auf, im Bereich der Leichtathletik gab es beispielsweise Altersklassenbereiche, wo das Ergebnis mangels Mitstreiter unerheblich war. Während manche Sportveranstalter mit einem gewissen Neid die Sportförderung aus öffentlichen Töpfen für eine derartige Veranstaltung kritisierten, setzt die Co-Präsidentin Annette Wachter entgegen, dass gut 12.000 Medaillen vergeben, sowie 29 Weltrekorde aufgestellt wurden.

Während die "echten" Olympischen Spiele mit Dopingfällen überschattet sind, Fragen nach Versagen diskutiert und Niederlagen mit Schmach quittiert werden, erlebte man in Köln hingegen einen ganz anderen Sport. Hier fragte man nicht vorrangig nach Platzierungen und Anzahl der Medaillen, sondern es galt die Aufforderung "Be part of it". Sei mit dabei, egal welche Hautfarbe Du hast, welcher Religion Du angehörst, oder sexuelle Ausrichtung Du ausübst. Es war eine Sportveranstaltung, wo es in der Tat nicht immer um Bestleistungen ging, sondern, dass man aus Spaß an der Freude gemeinsam Sport trieb. Das Ergebnis war eine durchweg super Stimmung unter allen Beteiligten und dies auf einem ziemlich hohem Niveau. Eine Stimmung die vielfach die Teilnehmer dazu motivierte, sich zu Disziplinen anzumelden, wo man vielleicht nicht so leistungsstark ist. Unterstützung gab es hierfür auch immer wieder mit viel Applaus seitens der Mitstreiter während der Wettkämpfe. Meist bekamen die Langsamsten den größten Applaus. Oder beim Hammerwerfen gab es schon Applaus, sobald die Kugel auch nur den Käfig verließ. Ein Zeichen von Respekt untereinander, den man nicht selten beim Sport vermisst.

Die Gay Games waren aber nicht nur Spiele mit Breitensportlern. So nahmen auch Weltrekordler und sonstige Spitzensportler teil. Unter anderem viel dabei Annette Weiss aus Siegburg auf, die mit vier Goldmedaillen (800m, 1500m, 3000m Hindernis und 5000m) glänzte.
 

Annette Weiss war im Leichtathletikbereich eine der herausragenden Leistungsträgerinnen

 
Die Gay Games in Köln, gut dass es sie gab! Damit alles reibungslos klappte, waren allein im Bereich Leichtathletik jeden Tag 50 Kampfrichter und Mitarbeiter des LVN anwesend. Viele hatten sich für diese Veranstaltung sogar Urlaub genommen gehabt. Unterstützung gab es auch seitens zahlreicher Volunteers, oder als Teilnehmer. So stellten z.B. die Kampfrichter ein eigenes Team bei der 4x100m Staffel. Auch der Kreisvorstand LVN Kreis Köln/Rhein-Erft selbst unterstütze in vielfältiger Weise im Rahmen der Organisation die Veranstaltung. Seitens der Gerüchteküche war sogar zu vernehmen, dass der Bereich Leichtathletik mit einer der am besten organisierten Sportangebote gewesen sein soll.
 

Das Kari-Team gewann den 4x100m Lauf der Frauen in der Altersklasse 18-29

 
Stellvertretend für viele nette Begegnungen und Geschichten in dieser Woche sei an dieser Stelle der Fall von Horst Bödeker erwähnt: Der alte Haudegen mit Jahrgang 1936 vom Pulheimer SC nahm als Heterosexueller völlig uneingenommen ebenfalls an den Gay-Games teil. Hierbei absolvierte er überaus erfolgreich den Bahnlauf über 200m in einer Zeit von 35,39 Sekunden. Am letzten Tag der Leichtathletik gab es bei den Amerikanischen Senioren einen Engpass, für die 4x400 Staffel fehlte ihnen ein Mitläufer. Bödeker stellte sich spontan zur Verfügung und unterstützte die Amerikaner mit seinem Können und führte das Team "America - Deutschland" zu einer Goldmedaille.
 
Horst Bödeker (im grünen Hemd) vom Pulheimer SC gewann erfolgreich den Lauf über 200m auf der Bahn. Bei der Siegerehrung nahm er seinen Enkel mit auf das Siegerpodest. Bei der 4x400m Staffel fehlte den Amerikanischen Senioren der 4. Mann. Bödeker sprang kurzerhand ein und führte das "America - Deutschland" Team zu einer Goldmedaille.
 
Am letzten Tag der Gay Games wurden im rechtsrheinischen Köln noch die Läufe Halbmarathon und Marathon ausgetragen. Da diese Veranstaltung in den seit einigen Jahren bestehenden GAG-Halbmarathon integriert war, konnte somit "JEDER" ohne Einschränkung an der Veranstaltung teilnehmen. Dieser integrative Mix bescherte somit den alteingesessenen Teilnehmern des GAG-Halbmarathons die einmalige Möglichkeit, die Strecke auch als Marathon (2 Runden) zu absolvieren.

   Ergebnisse:
- Leichtathletik
- Mehrkampf
- 5km Lauf
- 10km Lauf
- Halbmarathon & Marathon




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Autor und Copyright: Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln


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