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Sigmar Gabriel, Vorsitzender der SPD zum Thema "Fairness im Sport" |
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Sigmar
Gabriel, Vorsitzender der SPD |
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"Der Sport ist eine der
bedeutendsten gesellschaftlichen Bewegungen und spielt im Leben vieler Menschen
und Kulturen eine entscheidende Rolle. Ob im Spitzen oder Breitensport, schon im
Kinder- und Jugendbereich hat das sportliche Miteinander einen großen Einfluss
auf die soziale Entwicklung. Neben dem positiven physischen Aspekt muss deshalb
auch die Vermittlung des fairen Umgangs untereinander zu den grundlegenden
Bausteinen der Sportlerausbildung gehören.
Leider sind Verstöße von
Sportlern mit Vorbildfunktion, die dem Fairness-Gedanken im Sport zuwider laufen
immer häufiger zu beobachten. Die durch Massenmedien hervorgerufene
Intensivierung der Sportberichterstattung, vor allem in den populären
Sportarten, lassen die Regelverstöße der Sportler bekannter denn je werden.
Unfaires Verhalten der Vorbilder, unabhängig ob es um Doping geht oder einem
Foul, das einem Gegenspieler schwere Verletzungen zufügt, prägen sich bei den
jungen Menschen ein und schaden dem Sport und dem Gedanken des Fair Play. Der
sicherlich vorhandene Erfolgs- und Leistungsdruck darf unfaires Verhalten aber
nicht rechtfertigen. Das Streben nach Erfolg hat einzelne Sportler, Trainer und
sogar Verbände leider dazu verführt, den Betrug am Sport in Kauf zu nehmen. Auch
im Umfeld des Sports verliert sich das Verständnis für den Fairness-Begriff
zunehmend. Fans, die ein Fußballspiel als Bühne ihrer gewalttätigen
Auseinandersetzungen missbrauchen und die Medien, die den Druck durch ihre
Berichterstattung auf den oder die Sportler steigen lassen. Das alles erfordert
eine Intensivierung der Maßnahmen, die zur Aufrechterhaltung des
Fairness-Gedankens dienen.
Lösungen müssen nun
problemorientiert angegangen werden. Im Sport war Fairness schon immer eine
wichtige Grundlage. Nicht nur die Einhaltung von Regeln, sondern auch der
Respekt und die Toleranz gegenüber dem sportlichen Mitbewerber machen den Sport
aus. Ob in Sportvereinen oder in staatlichen Bildungseinrichtungen: Die
Erziehung zur Fairness muss von den Sportverbänden, der Politik und dem Sportler
selbst unterstützt werden. Den Trainern, die den direkten Kontakt zum Sportler
haben, müssen von den Sportverbände entsprechende Schulungen zur Verfügung
gestellt werden, um den Sportlern schon im Kindes- und Jugendalter Fairness und
Achtung vor dem Mitmenschen als verhaltensorientierte Werte zu vermitteln.
Lehrer in den Schulen brauchen Lehrpläne, in denen der FairnessBegriff
elementarer Bestandteil ist. Alle im Sport handelnden Personen müssen sich
künftig mehr dafür engagieren, dass alle ihren sportlichen Gegner und ihre
Mitmenschen achten und respektieren, egal ob in Verein, Schule oder auf dem
Bolzplatz.
Ich bin überzeugt, dass so
sportliche Höchstleistungen zu erzielen sind- auch wenn Sport keine Alternative
zum Berufsleben darstellt und "nur unter dem Primat des Erfolges steht, Fair
Play darf nicht zu einem einfachen Lippenbekenntnis werden. Es ist eine wichtige
Aufgabe den Fair Play-Gedanken zu fördern und die Voraussetzungen dafür zu
schaffen, dass das Bewusstsein für einen fairen Umgang miteinander nicht
verloren geht.
Die Sozialdemokratie
unterstützt daher alle Verantwortlichen im Sport, die ihre Arbeit der Fairness
im Sport gewidmet haben."
__________________________________
Autor und Copyright: Sigmar Gabriel für Laufen-in-Koeln
Foto: SPD Parteivorstand
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