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Jan Fitschen - 20facher Langstreckenmeister startet beim Köln-Halbmarathon |
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Jan Fitschen |
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Mit Kampfgeist zurück an die
Spitze
International kannte Jan
Fitschen vor seinem Sensationslauf von Göteborg 2006 kaum jemand: Ein paar
Deutsche Meistertitel, dazu ein einziger Sieg bei einer zweitrangigen
internationalen Meisterschaft, der Studenten-Weltmeisterschaft 2003 in
Daegu/Korea. Aber Insidern war bekannt, dass Fitschen spurten kann. Und das tat
er am 8. August 2006 im EM-Finale über 10.000 Meter, als er sich mit einem
beherzten Finish als krasser Außenseiter die Goldmedaille sicherte und sich nach
Jürgen Haase (1966 und 1969) aus Leipzig sowie Manfred Kuschmann (1974) aus
Halle/Saale zum dritten deutschen Europameister über die 25-Runden-Distanz
krönte. Selbst Olympiasieger Dieter Baumann gewann 1998 in Budapest und 2002 in
München "nur" Silber.
Der Europameisterschaftstitel
sollte für Jan Fitschen der Neubeginn seiner sportlichen Karriere werden. Doch
was kam, war das vorläufige Ende: Monatelang plagte ihn eine Entzündung an der
Plantarsehne, monatelang konnte er nicht laufen. Sowohl die Olympischen Spiele
2008 als auch die WM 2009 fanden ohne ihn statt. Nach unzähligen Therapien und
einer Zeit, in der er sich mit Radfahren und Aquajogging fit gehalten hat,
startete Jan Fitschen im Jahr 2010 sein Comeback.
In seinem ersten
10.000-Meter-Rennen seit mehr als zwei Jahren lief es beim 10.000-MeterEuropacup
in Marseille (Frankreich) viel besser als erwartet. In 28:32,20 Minuten unterbot
der 33-Jährige auf Anhieb die Norm für die Europameisterschaft in Barcelona.
Dort kämpfte er bis zum Umfallen und belegte schließlich in 29:16,59 Minuten den
zwölften Platz. Der Titelverteidiger konnte einfach noch nicht wieder vorne
mitmischen, freute sich nach langer Verletzungspause aber über die Platzierung.
Zwischenzeitlich hatte er sogar an der Spitze für Tempo gesorgt.
Aber Jan Fitschen hat noch
Pläne: Für das Frühjahr 2011 plant der von Tono Kirschbaum trainierte
Wattenscheider mit einer 10.000-Meter-Bestzeit von 28:02,55 Minuten (2008) sein
Marathon-Debüt. Da kommt ihm der Halbmarathon in Köln sehr gelegen. "Für mich
ist das ein ganz wichtiger Test im Hinblick auf einen Frühjahrsmarathon", sagt
Jan Fitschen, der bisher noch keinen ganz ernsthaften Halbmarathon bestritten
hat. "Ich bin mal etwas über 65 Minuten gelaufen, aber das ohne spezielle
Vorbereitung - diese Zeit würde ich gerne unterbieten", so Fitschen. Das
EM-Rennen hat ihm noch lange in den Knochen gesteckt ("ich war einen Monat lang
richtig platt"), doch jetzt greift er wieder an. Das Wichtigste: Der Fuß hält.
"Ich kann wieder ohne Einschränkungen trainieren - so macht das Laufen wieder
richtig Spaß, ganz bestimmt auch in Köln."
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Autor und Copyright: Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln
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