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Esther Oefner ist keine normale
Schülerin am Landrat-Lucas-Gymnasium in Leverkusen. Die 16-Jährige war die beste
B-Jugendliche Siebenkämpferin in dieser Saison und startet seit Beginn des neuen
Schuljahres für den TSV Bayer 04 Leverkusen. Wie viele junge Leistungssportler,
versucht auch Esther Oefner Schule und Training miteinander zu verbinden. Aus
dem Grund entschied sich die Mehrkämpferin zum Wechsel von Dortmund nach
Leverkusen und damit für die Förderung der dualen Karriere an der Eliteschule
des Sports.
Das Landrat-Lucas-Gymnasium
erhielt vor acht Jahren auf Grund der guten Zusammenarbeit mit dem TSV Bayer 04
Leverkusen dieses Prädikat. Die Schule ist gleichzeitig ein Teilinternat, an dem
Schüler wie Esther Oefner nach dem normalen Unterricht Mittagessen und ihre
Hausaufgaben machen können, bevor es im Anschluss ins Training geht. Integriert
in das System ist auch die intensive Betreuung durch Lehrer und Sporttrainer wie
etwa Christine Adams, die von Vereinsseite seit dem 1. Juli das Teilinternat
leitet.
Weg vom alten Verein bedeutet
auch weg von Zuhause. Nun wohnt die Deutsche B-Jugend Vizemeisterin in einer
Wohngemeinschaft mit Speerwerferin Dana Bergrath, die aus Aachen ebenfalls neu
zum TSV Bayer 04 gekommen war. Das klappt bisher prima, erzählt Oefner. Die
Umstellung war für die Neu-Leverkusenerin dennoch am Anfang groß: Das war
zunächst ein wenig komisch, denn keiner macht einem das Essen. Man muss selber
einkaufen und die Wäsche selber waschen, sagt sie schmunzelnd, fügt aber hinzu:
Wir unterstützen uns so gut es geht. Zum Beispiel beim Großeinkauf, wenn die
älteren Athleten mit ihren Autos aushelfen.
Den ersten Kontakt zum TSV
Bayer 04 hatte die gebürtige Hagenerin bereits im letzten Winter durch ein
Probetraining in Leverkusen aufgenommen. Das Interesse an den Roten war dabei
auch durch die zwei Jahre ältere Disziplinkollegin Kira Biesenbach aufgekommen,
die nun in der Gruppe von Coach Erik Schneider die ständige Trainingspartnerin
von Esther Oefner ist. Ich habe mit Kira eine Menge Spaß, freut sich die
sympathische Athletin.
Der Wechsel hat mir auf jeden
Fall neue Motivation gegeben, erzählt sie und während sie in Dortmund viermal
pro Woche trainierte, sind es in Leverkusen derzeit wöchentlich fünf bis sechs
Trainingseinheiten. Auch arbeitet sie nun pro Trainingseinheit an zwei
Disziplinen und nicht mehr wie zuvor an nur einer. So hat man in einer Woche
alle Disziplinen mindestens einmal gemacht, nennt sie den Vorteil. Neu für sie
ist die Möglichkeit der physiotherapeutischen Betreuung. Zweimal in der Woche
kann Esther Oefner als Kaderathletin davon Gebrauch machen und sich bei
Beschwerden behandeln oder die Muskeln lockern lassen.
Denn locker muss sie auf dem
Weg zu ihrem großem Ziel sein: Den U18-Weltmeisterschaften 2011 in Lille
(Frankreich; 6.-10.07.). Angesprochen auf Kira Biesenbachs Bronzemedaille bei
der vergangenen U18-WM 2009 in Brixen (Italien), bekommt Esther Oefner
leuchtende Augen: Kira hat mir schon viel davon erzählt und ich muss mich ran
halten, um auch dort hin zu kommen. Um sich für das Saisonhighlight 2011 zu
qualifizieren, werden 5.250 Punkte gefordert. Esther Oefner möchte nächstes Jahr
besser sein als dieses Jahr, wo sie die Deutsche B-Jugendbestenliste mit 5.378
Punkten anführt. Gute Chancen also für sie, in den nächsten Sommerferien nach
Frankreich zu fahren.
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Autor und Copyright: Markus Paniczek une Peter Bock für Laufen-in-Koeln
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