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Happy birthday "Marathon" - Wie vor 2500 Jahren ein Mythos entstand |
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Pheidippides |
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Am Wochenende feiert der "Marathon" seinen 2500. Geburtstag. So lange ist es
her, dass der Grundstein für den modernen Langstreckenlauf gelegt wurde. Zumindest
erzählt es uns so die Sage, nachdem der griechische Bote Pheidippides 490 v.
Chr. von Athen in zwei Tagen nach Sparta lief, um Hilfe im Krieg gegen die
Perser zu suchen. Daraus formten 500 Jahre danach Plutarch und Lukian von
Samosata unter Berufung auf Herakleides Pontikos eine Legende, der zufolge ein
Läufer sich nach dem Sieg der Athener in der Schlacht von Marathon auf den knapp
40 Kilometer langen Weg nach Athen gemacht habe und dort nach der Verkündung
seiner Botschaft Freut Euch, wir haben gesiegt tot zusammengebrochen sei.
Mittlerweile ist der
heldenhafte Lauf zur modernen Selbstbestätigung für Millionen Menschen geworden,
ja gar zum Massenphänomen. Hieß es früher noch, ein Haus bauen, einen Baum
pflanzen, einen Sohn haben, so gilt heutzutage als Viertes, dass man auch einen
Marathon gelaufen sein soll.
Doch so richtig ins Rollen kam
die Marathonbewegung erst Ende des letzten Jahrhunderts. Bei Ausgrabungen an
historischer Stelle in Marathon, bei denen 1890 ein Hügel mit den Gräbern der
gefallenen Athener von der Schlacht von Marathon freigelegt wurde, kam die
Legende über Pheidippides wieder in Erinnerung. Der Sprachwissenschaftler Michel
Bréal hatte die Idee, den legendären Lauf des Pheidippides im Rahmen der für
1896 geplanten Olympischen Spiele von Athen als Wettkampf aufleben zu lassen.
Und somit wurde extra für die ersten Spiele der Neuzeit 1896 in Athen auch ein
Langstreckenlauf eingeführt, der als erster organisierter Marathonlauf gilt. Die
Distanz lag damals allerdings "nur" bei 40 Kilometern. Im Laufe der Jahre
variierte die Distanz immer wieder mal zwischen 40 und 42 Kilometern ... und
pendelte sich bei 25 Meilen (40,23km) ein ... bis zum Jahre 1908, wo dann im
Rahmen der Olympischen Sommerspiele in London erstmalig die bis heute gültigen
42,195km festgelegt wurden ... und das war eher ein Zufall. Ausgangsort der
Strecke sollte im neu erbauten Olympiastadion sein, sowie der Start beim Schloss
Windsor erfolgen. Nachdem man die bisher üblichen 25 Meilen ausgemessen hatte,
war man allerdings 1 Meile vom Schloss Windsor entfernt. An der Ostterrasse des
Schlosses Windsor hatte man schließlich 26 Meilen vermessen. Es fehlte aber noch
das Stück vom Stadionmesspunkt bis vor die königliche Loge, also mussten noch
einmal 385 Yards der Distanz hinzugefügt werden, was die heutigen 42,195km
ergibt. Im Jahre 1912 und 1920 änderte sich noch mal die Distanz. Doch 1924
einigte sich das Internationale Olympische Komitee (IOC) und legte die Distanz
42,195 Kilometer als offizielle Streckenlänge für einen Marathonlauf endgültig
fest.
2500 Jahre nach der Schlacht
von Marathon feiert die Laufbewegung nun heute ihren Marathon in Athen.
Ausgetragen werden die Feierlichkeiten im Rahmen des 28. Athen-Marathon, dessen
12.500 Startplätze bereits seit Monaten ausgebucht sind. Die Strecke führt über
die schere Originalstrecke von 1896, auf der auch der olympische Marathon 2004
stattfand.
Die eigentliche Tragik des Pheidippides
Zum Schluss noch ein Zitat von Dieter
Eckart, der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vom 24. Oktober 1987: Der antike
Marathon-Läufer ist ein rundum tragischer Held: Er hieß nicht nur nicht
Pheidippides, er ist nicht nur nicht von Marathon nach Athen gelaufen, er ist
dort nicht nur nicht tot zusammengebrochen, es hat ihn nicht einmal gegeben. Er
ist eine Erfindung viel später Geborener.
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Autor und Copyright: Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln
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