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Physikalische Chemie oder
technische Thermodynamik zählen sicherlich nicht zu den Lieblingsfächern von
Wiebke Ullmann. Aber die 400-Meter-Spezialistin des TSV Bayer 04 Leverkusen
setzt auf die Duale Karriere die Verbindung von Spitzensport und Ausbildung.
Die 22-Jährige studiert
Verfahrenstechnik an der Fachhochschule Köln und pendelt täglich zwischen
Hörsaal und Trainingsplatz. Es ist manchmal schwierig die Aufgaben für das
Studium und das Training mit einander zu vereinbaren, erzählt die gebürtige
Wiesbadenerin. Dabei haben Spitzensportler einen enormen Aufwand: eine
60-Stunden-Woche leisten die Top-Athleten nach einer Erhebung der Deutschen
Sporthochschule Köln und dazu kommen im Schnitt 124 Tage im Jahr, an denen sie
unterwegs sind.
Aber die Deutsche
Hallenmeisterin sieht auch Vorteile in der Herausforderung, Sport und Studium zu
kombinieren. Die Uni ist eine Art zweites Standbein, das mir den Druck nimmt.
Wenn es mal schlecht läuft, kann ich trotzdem weiterstudieren, erklärt Wiebke
Ullmann.
Unter ihrem Trainer Karl-Heinz
Düe steigerte sich die 1,70 Meter große Athletin innerhalb eines Jahres auf
internationales Niveau. Der Höhepunkt 2010 war die Europameisterschaft in
Barcelona. Zwar kam sie als Mitglied der 4x400-Meter-Staffel des Deutschen
Leichtathletik Verbandes (DLV) nicht zum Einsatz, aber der Plan für diese Saison
war mit der Nominierung schon längst erfüllt. Eigentlich war mein Saisonziel
der U23-Länderkampf gegen Polen in Bydgoszcz. Dass ich dort 52,96 Sekunden
gelaufen bin, war einfach super.
Das große Ziel sind die
Olympischen Spiele 2012, aber Wiebke Ullmann weiß, ein Platz im
4x400-Meter-Quartett des DLV ist keineswegs sicher. Jedes Jahr stehen die
Teammitglieder mit ihren Leistungen auf den Prüfstand und die Konkurrenz ist
groß, aber der Traum auch. Und wie es mit Träumen so ist, hat Wiebke Ullmann in
dieser Saison bereits gezeigt sie gehen schneller in Erfüllung, als man denkt.
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Autor und Copyright: Peter Bock für Laufen-in-Koeln
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