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Wikileaks des Kölner Sports - Akte "Laufcups in Köln" |
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Warum etwas gemeinsam in die Hand nehmen, wenn man auch gegeneinander arbeiten
kann
Vor langer, langer Zeit wurde
er einmal ins Leben gerufen, der "Köln-Cup". Die Idee hierzu hatten damals
Helmut Urbach und Georg Herkenrath. Aufgrund mangelnder Beteiligung wurde die
Cup-Wertung dann allerdings wieder eingestellt. Bei näherer Betrachtung war es
genau genommen auch eher ein Helmut Urbach-Cup, da die meisten Läufe von ihm
selbst beigesteuert wurden.
Vor sechs Jahren ergriff
Laufen-in-Koeln die Initiative und führte den Köln-Cup gemeinsam mit Georg
Herkenrath wieder ein. Ziel dieses Cups sollte es diesmal sein, eine bunte
Mischung aus Kölner Groß- und Kleinveranstaltungen anzubieten, und zwar in der
Form, dass jeder Veranstalter nur einen Lauf anbietet. Aus Respekt vor Helmut
Urbach als ursprünglicher Erfinder, wurde ihm allerdings das Recht eingeräumt,
zwei Läufe für den Cup beisteuern zu dürfen.
Es dauerte allerdings nicht
lange, da ergriff Ralph Scherbaum gemeinsam mit seinem Arbeitgeber,
der Gildenbrauerei, die Initiative und initiierte unbeeindruckt von bestehenden
Strukturen und Begebenheiten einen eigenen Cup. Mit anderen Worten, in Köln gab
es dann auf einmal zwei Cup-Serien, die sich zum großen Teil anhand der Läufe
sogar überschnitten. Begünstigt wurde dies auch aufgrund von internen
Streitigkeiten zwischen Helmut Urbach und Georg Herkenrath. Urbach trennte sich
vom Köln-Cup Trio und unterstütze von da an maßgeblich den neunen, von Gilden
Kölsch gesponserten Cup. Wer sich in der Läuferszene auskennt, weiß genau, dass
sich das Interesse an Cups in Grenzen hält. Sicherlich gibt es hierfür ein
Klientel, das ist allerdings überschaubar und nicht die Masse. Dafür war
der Köln-Cup ja auch gedacht, um den Läuferinnen und Läufern, die daran Spaß
haben, ein weiteres Angebot im Laufbereich anzubieten. Während man sich zum
Köln-Cup anmelden musste, begründete der Gilden Kölsch Lauf Cup seine Existenzberechtigung
damit, dass an deren Cup mehrere Hundert Teilnehmer beteiligt sind. Dass die
Organisatoren des Gilden Kölsch Lauf Cup schlichtweg alle Teilnehmer der Läufe
ohne deren Einwilligung zu ihren eigenen Zwecken vereinnahmten, wurde dabei stets
gern verschwiegen. Ebenso erfuhr man in eigens initiierten Pressemitteilungen,
dass aufgrund des Gilden Kölsch Lauf Cup plötzlich höhere Teilnehmerzahlen
erzielt werden konnten. Dass die Läuferinnen und Läufer maßgeblich und
nachweislich über das Internetportal Laufen-in-Koeln zu den Veranstaltungen
gelangten und dass gutes Wetter, sowie die Ferienzeitsituation ebenfalls zu
einem guten Gelingen mancher Veranstaltung geführt haben, wird von den Machern des
Gilden Kölsch Lauf Cup ebenfalls gern verschwiegen.
Zwei Cups in Köln, muss das
sein? "Konkurrenz haben wir im Beruf schon genug, den Sport sollte man daher
eher für ein Miteinander nutzen", formulierte einmal Werner Christoffel treffend
das Szenario der 2 Cups und sprach damit sicherlich vielen Leuten aus der Seele. Doch der
Gilden Kölsch Lauf Cup hatte auch etwas Gutes an sich, sonst hätte sich ja so
manch Laufveranstalter diesem Cup nicht angeschlossen. "Moralisch stehen wir
natürlich hinter dem Köln-Cup, aber wenn von der Brauerei kostenloses Bier
kommt, werden wir zu dem anderen Cup nicht nein sagen", erklärte der TV
Rodenkirchen seine Ambition zur Beteiligung an beiden Cups.
Laufen-in-Koeln war es stets
ein großes Anliegen, für diese Angelegenheit eine gemeinsame Lösung zu finden.
Die Gilden-Brauerei verweigerte jedoch hartnäckig eine Zusammenarbeit und
begründete das unter anderem damit, dass man seinen Partnern darüber eine
eigenen Plattform bieten wolle. Die aufgeführten Partner konnten und wollten das
allerdings nicht so recht bestätigen. Dr. Ziegler von der Marathon Finanz AG
beispielsweise, sprach sich klar gegen zwei Cups aus. Er stellte klar, kein
Partner des Gilden Lauf Cup zu sein, werde sich aber die ungefragte Bewerbung
seines Unternehmens seitens der Gilden Brauerei nicht verwehren.
2010 erkrankte Ralph Scherbaum,
hinzu kam ein Rückzug der Gildenbrauerei aus der Laufszene als Sponsor und der
Gilden-Kölsch Cup schien einzuschlafen. Um in dieses Thema endlich Ruhe und
Frieden einkehren zu lassen, fuhr auch der Köln-Cup seine Aktivitäten zurück, um
darüber den Weg für eine gemeinsame Basis zu ebnen. Georg Herkenrath und
Laufen-in-Koeln erheben keinen Anspruch für eine alleinige Durchführung einer
Cup-Wertung, im Gegenteil. Bereits vor zwei Jahren schlug Laufen-in-Koeln dem LVN Kreis-Köln/Rhein-Erft Vorsitzenden Hans Albrecht die Idee vor,
alle Beteiligten (Ralph Scherbaum, Helmut Urbach, Georg Herkenrath und Detlev
Ackermann) an einen Tisch zu bekommen und den Cup über den Verband laufen zu
lassen. Endlich eine Chance auf eine Zusammenführung und eine einvernehmliche
Lösung?
Leider Nein. Manchmal ist die
Profilneurose anscheinend größer als die Vernunft.
Seitens Köln-Cup muss nun festgestellt werden, dass gerade diejenigen, die
augenscheinlich auch immer gegen zwei Cups waren, für sich entschieden, den
Gilden-Cup unter dem neuen Namen "PSD Bank Köln Lauf Cup" weiterzuführen.
Und somit wird es in Köln auch
weiterhin zwei Cups geben.
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Autor und Copyright: Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln
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