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Cathleen Tschirch: „Es ist nichts weg“
 
 
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19.01.2011  

 
 

Nur ein Rennen bestritt die Leverkusenerin Cathleen Tschirch 2010 über 200 Meter. Dann unterzog sich die 31-Jährige einer Operation am Blinddarm und musste die EM am Fernseher verfolgen. In diesem Jahr möchte die Deutsche 200-Meter-Meisterin von 2009 wieder zurück an die deutsche Spitze und mit der Staffel zu den Weltmeisterschaften nach Südkorea (Daegu; 27.08.-03.09.). Im Interview spricht sie über ihren Start in die Saison und der Zeit nach dem Leistungssport.

Frau Tschirch, Herzlichen Glückwunsch zu Ihrem gelungenen Saisoneinstand. Haben Sie mit so einer Zeit im Vorfeld gerechnet?
 
Ich hatte mir mit meinem Trainer eine Zeit von unter 24 Sekunden vorgenommen, aber damit habe ich nicht gerechnet. Von den Belastungen her war das einfach nicht zu erwarten. Ich mache momentan noch sehr viel und habe den Wettkampf komplett aus dem Training bestritten. Weil ich wegen meiner Blinddarm-OP im vergangenen Jahr keine richtige Zeit über 200 Meter stehen hatte, musste ich auch erst einmal die Norm für die Deutschen Hallenmeisterschaften laufen.
 
Was ist mit dieser Zeit im Rücken Ihr Ziel für diese Saison?
 
Für mich ist das Wichtigste gesund zu bleiben und sich nicht zu verletzen. Ich möchte spaß beim Laufen haben und schauen, dass ich nicht noch einmal aus irgendeinem Grund operiert werde. Die WM ist natürlich nach wie vor mein Ziel und ich glaube, ich bin auf einem guten Weg, meine Schnelligkeit in diesem Jahr gut umsetzen zu können.
 
Hatten Sie nach dem vergangenen Jahr Gedanken an einen Rücktritt?
 
Nein. Mir war schon klar, dass ich weitermachen möchte. Nur wenn man keinen Sinn in etwas sieht, sollte man aufhören. Ich bin der Meinung, dass nichts weg ist, was ich einmal drauf hatte, ich muss dieses Potenzial nur ausschöpfen. Es ist ja nicht so, dass ich ein großes Comeback hätte. Vier Wochen nach der OP bin ich in Mannheim in der zweiten 4x100-Meter-Staffel des DLV gelaufen und das hatte mir gezeigt, dass ich wieder zurück in die erste Mannschaft will. Ich bin Bundestrainer Rüdiger Harksen dankbar für diese Erfahrung und ich hatte so das Gefühl, nicht den Anschluss verloren zu haben.
 
Ist man erst mit 30 Jahren eine komplette Sprinterin?
 
Das kann ich so nicht sagen, aber Marion Wagner ist auch mit über 30 vor zwei Jahren erst ihre Bestzeit über 100 Meter gelaufen. Vielleicht passt es momentan einfach. Man verlagert seine Prioritäten und ich habe einen größeren Erfahrungsschatz als zum Beispiel eine 20-Jährige. Ich glaube einfach, dass Spaß, Gesundheit und Motivation der Schlüssel zum Erfolg sind.

Haben Sie trotzdem schon Pläne für die Zeit nach ihrer Karriere?
 
Ich mache gerade meinen C-Trainerschein und glaube, mich durch meine Ausbildung als Physiotherapeutin gut einbringen zu können. Ich habe ein fundiertes Wissen im medizinischen Bereich und meiner Meinung nach gibt es in Kombination mit der Trainingslehre noch große Lücken bei uns in Deutschland. In anderen Ländern ist das heute schon etwas anders. Vielleicht kann ich helfen, diese Lücke zu schließen. Aber jetzt plane ich erst einmal bis zu den Olympischen Spielen im nächsten Jahr und dann sehen wir weiter.





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Autor und Copyright: Peter Bock für Laufen-in-Koeln

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