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Annett Horna - Neuer Mut auf neuer Strecke
 
 
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02.02.2011  

 
 

Annett Horna möchte sich nicht festlegen. Die 800-Meter-Spezialistin aus der Leverkusener Trainingsgruppe von Adi Zaar hat bei den Nordrhein-Hallenmeisterschaften vor knapp drei Wochen ihre Bestleistung über 1.500 Meter um fünf Sekunden auf 4:17,09 Minuten gesteigert. Ist das ein Umstieg von den 800 Metern? „Nein das möchte ich nicht. Die 800 Meter haben bei mir weiterhin Priorität, ich möchte durch einige Starts über 1.500 Meter nur mein Spektrum erweitern“, erklärt die Deutsche Hallenmeisterin von 2009.Im vergangenen Jahr lief die 23-Jährige erstmals die doppelte Stadionrunde unter 2:03,00 Minuten. Eigentlich ein Grund zur Freude für Annett Horna, aber der Teufel steckt mal wieder im Detail:
 
Wie fast alle Saisonbestleistungen ist sie auch die Zeit von 2:02,77 Minuten zu einem sehr frühen Zeitpunkt im Jahr gelaufen. Ein Problem, dem sich die gebürtige Magdeburgerin bewusst ist: „Ich bin regelmäßig zu früh zu schnell. Daran verzweifelt manchmal auch mein Trainer. Ich denke, die 1.500 Meter bieten mir eine bessere Perspektive.“ Vielleicht auch eine Aussicht, wieder international starten zu können. Ihr letzter Einsatz im Nationaltrikot war der U23-Länderkampf vor der WM 2009 im Berliner Olympiastadion. In 2:07,84 Minuten wurde sie damals Zweite. Nach ihrem Auftritt bei den Landesmeisterschaften hat die zierliche Läuferin wieder neuen Mut geschöpft. „Ich bin ein Kopfmensch und um den frei zu bekommen, brauche ich gute Ergebnisse“, so das einfache Rezept im Kampf mit den Zweifeln.
 
Reicht es für Paris?
 
Auch Bundestrainer Henning von Papen glaubt, dass der neue Weg sinnvoll ist. „Ich bin wie viele andere auch schon lange der Meinung, dass Annett die 1.500 Meter ernsthafter angehen sollte. Das hat sie nun getan und es hat sich gezeigt, dass das die richtige Entscheidung war.“ Mit dem guten Saisonstart über 1.500 Meter im Rücken hat Annett Horna auch neue Ziele für die Wintersaison formuliert. „Ich traue mir die Norm von 4:12 Minuten für die Hallen-EM zu“, sagt die Mittelstrecklerin selbstbewusst. „Ich weiß, dass das vielleicht abgehoben klingt, aber man braucht ja Ziele, auf die man hinarbeiten kann.“ Es sind neue Töne, die man von der sympathischen Studentin hört. Lange Zeit hatte sie ihre große Stärke, das Selbstbewusstsein, ein wenig verloren. „In der Jugend konnte Annett Rennen knallhart von vorn laufen, das ist in den vergangenen Jahren nicht mehr so der Fall gewesen“, räumt ihr Trainer Adi Zaar ein. Aber jetzt kehrt das Vertrauen in die eigene Leistungsfähigkeit zurück.
 
Der Weg dorthin war in der Vorbereitung mit einer deutlichen Umstellung des Trainings verbunden erzählt Annett Horna: „Wir haben die Umfänge erhöht, mehr Tempoläufe gemacht, es ist regelmäßig ein knackiger Dauerlauf über zehn Kilometer hinzugekommen. Das ist schon ein anderes Programm als vorher für die 800 Meter.“ Aber sie weiß auch, wo noch Reserven sind: „Ich brauche mehr Ausdauer, die Schnelligkeit habe ich schon durch das langjährige 800-Meter-Training.“
 
Neue Konkurrentinnen

 
Der Sprung in die Gegenwart bedeutet nun die Auseinandersetzung mit neuen Konkurrentinnen. Während Claudia Hoffmann (SC Potsdam) und Fabienne Kohlmann (LG Karlstadt/Gambach/Lohr) das Geschäft über 800 Meter deutlich belebt haben, ist die Spitze über 1.500 Meter sehr dünn. Diana Sujew (SC Potsdam) und Denise Krebs (TV Wattenscheid 01) bestimmen derzeit das Geschehen, vor allem bei Meisterschaften.
 
Denise Krebs wird es auch sein, die Ende Januar beim Länderkampf in Glasgow über 1.500 Meter an den Start gehen wird. Trotzdem zieht Annett Horna neue Motivation aus dieser Konstellation. So hat sie am Wochenende in Luxemburg auch ihre Hallenbestmarke über 800 Meter auf 2:03,57 Minuten gedrückt. Ein wichtiges Zeichen in die richtige Richtung, denn sie hat vieles in den vergangenen Monaten auf den Prüfstand gestellt und alte Gewohnheiten abgelegt. Ihr Markenzeichen waren lange Zeit die zwei verschiedenen Socken, die sie im Training oder Wettkampf trug. Als sie barfuss in Leverkusen auslief konnte man nun zwei gleiche Socken sehen. Vielleicht ein Zeichen, dass sie sich nicht festgelegt, sondern nur verändert hat.





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Autor und Copyright: Markus Paniczek für Laufen-in-Koeln

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