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Wer schon immer Dehnte, sollte
das auch weiterhin tun
Das Thema "Dehnen" ist jüngst
mal wieder ins Visier der Diskussion geraten. Immer wieder wird über das Für und
Gegen das Dehnen vor dem Laufen gestritten. Dehnen soll vor allem vor
Verletzungen schützen, heißt es seitens der Befürworter. Viele Läufer dehnen
sich daher vor dem Joggen, um die Muskulatur zu schützen.
Der Nutzen, ob das Strechen vor
Sportverletzungen bewahren kann, ist strittig und wird immer wieder untersucht.
Auf dem Jahreskongress der US-amerikanischen orthopädischen Chirurgen haben sich
jetzt Wissenschaftler für ein klares "Nein" ausgesprochen. Ihrer Auffassung nach
verhindert Dehnen vor dem Laufen keine Verletzungen. Belegt wurde dies mit einer
aktuellen Studie, nachdem Washingtoner Orthopäden mehr als 2.700
Hobbyläufer, die mindestens 16 Kilometer in der Woche joggen, untersuchten. Ein
Hälfte der Probanden absolvierten vor dem Laufen fünfminütige Dehnübungen, die
andere Hälfte lief einfach los.
Im Ergebnis konnte das
Stretchen weder Verletzungen verhindern, noch verursachte es zusätzliche
Verletzungen.
Das höchste Verletzungsrisiko
für Sportverletzungen trugen im Rahmen der Studie die Sportler, die bereits in
den letzten vier Monaten eine andere Verletzung erlitten hatten oder unter
chronischen Beschwerden litten. Ebenso gehörten übergewichtige Läufer dazu. Das
Verletzungsrisiko erhöhte sich, je mehr Kilometer die Hobbysportler zurücklegen
und je älter sie waren. Dabei verhält sich das Risiko bei Frauen und Männern
gleich.
Den Medizinern viel aber auch
auf, dass bei den Sportlern das Verletzungsrisiko stieg, die wegen der Studie
aufgehört hatten, vor dem Laufen Dehnübungen zu absolvieren. Die Wissenschaftler
raten daher allen Joggern, die bisher vorher gedehnt hatten, damit
weiterzumachen.
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Autor und Copyright: Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln
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