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Nur eine Woche vor den
Hallen-Europameisterschaften in Paris (04.-06.) sind die Deutschen
Hallen-Meisterschaften in Leipzig die letzte Chance für einige Athleten, noch
auf den EM-Zug aufzuspringen. Im Fokus stehen allerdings die schon
qualifizierten Leverkusener Athleten Robin Schembera (800 m) und Silke
Spiegelburg (Stabhochsprung).
Deutscher Hallenrekord und ein
deutlicher Vorsprung auf die übrige Konkurrenz: Silke Spiegelburg dominiert
derzeit den Frauen-Stabhochsprung in Deutschland und schickt sich an, in der
Arena in Leipzig ihren siebten Deutschen Meistertitel zu holen. Im vergangenen
Jahr musste sie krankheitsbedingt passen, in diesem Jahr will sie wieder
offiziell die deutsche Nummer eins unter dem Hallendach sein. Mit der deutschen
Rekordhöhe von 4,76 Metern führt sie mit zehn Zentimetern Vorsprung die
Meldeliste an.
Nicht ganz so deutlich sieht es
über 800 Meter der Männer aus, aber Robin Schemberas Trainer Adi Zaar lässt
keinen Zweifel an dem vorgegebenen Ziel. "Es zählt nur der Titel, aber Sebastian
Keiner ist als Verfolger stark genug, um eine ernsthafte Herausforderung zu
sein", erklärt Adi Zaar. In 1:46,35 Minute lief Robin Schembera vor zweieinhalb
Wochen in Stuttgart persönliche Bestzeit und knackte damit die Norm für seinen
ersten Start bei internationalen Hallentitelkämpfen.
Wieder zurück zu alter Stärke
hat in diesem Frühjahr Kurzsprinterin Cathleen Tschirch gefunden. Die 31-Jährige
war zwar schon zweimal Deutsche Meisterin im Freien, unter dem Hallendach fehlt
ihr allerdings noch eine Goldmedaille. In 23,66 führt zu um fast zwei
Zehntelsekunden die aktuelle deutsche Bestenliste an und wird auch bei den
Meisterschaften in der sächsischen Messestadt die Favoritin auf Platz eins über
Hallenrunde sein.
Auf einer ganz neuen Strecke
könnte 800-Meter-Spezialistin Annett Horna zu neuen Erfolgen laufen. Die
24-jährige Mittelstrecklerin gewann vor zwei Jahren an gleicher Stelle Titel
über 800 Meter, aber ihr erfolgreiches Debüt über die 1.500-Meter-Distanz weckt
auch auf dieser Strecke Hoffnungen. In 4:16,64 Minuten ist die Athletin von Adi
Zaar nur knapp hinter der Titelverteidigerin aus Wattenscheid, Denise Krebs, die
die aktuelle deutsche Nummer eins in 4:16,03 Minuten ist. Aber auch über 800
Meter hat Annett Horna Medaillenchancen. Dort ist sie ebenfalls auf Platz zwei
der Meldeliste in 2:03,57 Minuten. Auf welcher Strecke die Lehramts-Studentin
starten wird, lässt Trainer Adi Zaar noch offen.
Für eine weitere
Titelverteidigerin wird es dagegen schwer, wieder ganz oben auf dem Podest zu
stehen: Wiebke Ullmann siegte vor Jahresfrist überraschend in der Karlsruher
Europahalle, in diesem Jahr dominiert die Magdeburgerin Janin Lindenberg das
Geschehen. "Für Wiebke wird es in diesem Jahr schwer werden, eine Medaille zu
holen. Die anderen Sprinterinnen sind ihr auf den Fersen", gibt Trainer
Karl-Heinz Düe zu bedenken.
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Autor und Copyright: Peter Bock für Laufen-in-Koeln
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