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Robin Schembera: „Ich bin in Form für drei Runden
 
 
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02.03.2011  

 
 

Vergangenen Sonntag musste Robin Schembera krank zusehen, wie in Leipzig das 800-Meter-Finale der Deutschen Hallenmeisterschaften ohne ihn ausgetragen wurde. Mittlerweile hat sich der Leverkusener aber wieder erholt und kann bei den Hallen-Europameisterschaften an diesem Wochenende in Paris starten. Im Interview spricht der 22-Jährige über seine Form, ein verändertes Training und die schärfsten Konkurrenten um einen Finalplatz.


Robin Schembera, bei den Deutschen Hallenmeisterschaften in Leipzig vergangenes Wochenende mussten Sie wegen eines Infekts aufs Finale verzichten. Wie geht es Ihnen jetzt?
 
Mir geht es wieder besser. Hundertprozentig genesen bin ich zwar noch nicht, aber zumindest wieder fit, um ein gutes Training absolvieren zu können. Im Vorlauf am Freitag werde ich dann hoffentlich wieder voll auf der Höhe sein.


Sie haben sich mit 1:46,35 Minuten in starker Form präsentiert und sind Nummer vier in Europa. Hat der Infekt die Form beeinflusst?
 
Das kann ich erst nach dem ersten Rennen beurteilen. Ich fühle mich aber fast so fit wie vor Leipzig. Und da war ich in sehr guter Form. Ich gehe davon aus, dass mir jeder Tag hilft, um mich weiter zu regenerieren. Das Training am Dienstag hat aber gezeigt, dass es rund läuft.


Bei der Hallen-EM stehen drei Runden an drei Tagen an. Ist das ein Nachteil nach der Erkrankung?
 
Ich habe im Winter hart an meiner Ausdauerfähigkeit gearbeitet und bin somit für die drei Runden besser vorbereitet als in den vergangenen Jahren. Allerdings glaube ich, dass mir ein oder zwei Rennen besser liegen. Bei internationalen Meisterschaften muss man aber in drei Läufen voll bei der Sache sein, sonst erreicht man nie etwas Großes.


Wie motivieren Sie sich vor wichtigen Rennen? Über 800 Meter muss man schließlich voll konzentriert sein und eine Portion Aggressivität mitbringen.
 
Ich wirke vor den Rennen manchmal lustlos und müde, aber sobald der Startschuss fällt, verändert sich das komplett und ich bin auf den Punkt hellwach. Meine Konkurrenten sind teilweise kräftiger als ich. Da muss ich aufpassen und einen guten Mittelweg zwischen Aggression und Taktik finden. Speziell in der Halle muss man wachsam zu laufen. Wenn man den Bruchteil einer Sekunde nicht aufpasst, kann das über Sieg oder Niederlage entscheiden.


Mit welchen Zielen reisen Sie nach Paris?
 
Wenn ich wieder voll auf der Höhe bin, ist das Finale mein Ziel. Dort kann viel passieren.
Der Spanier Manuel Olmedo läuft die 1.500 Meter. Somit sind Sie mit 1:46,35 Minuten die Nummer drei der Meldeliste. Spekulieren Sie sogar auf eine Medaille?
Ich würde mir eine Medaille natürlich wünschen. Aber eine kleine Unachtsamkeit reicht und man ist nicht mal im Finale. Wenn alles passt, laufe ich um die vorderen Plätze mit. Sollte eine Medaille bei rauskommen – umso besser! Da fast ein Dutzend Läufer ganz eng beieinander liegen, ist im Finale jeder für den Titel gut.


Wer sind für Sie die Favoriten?
 
Ich sehe vor allem die beiden Polen Adam Ksczcot und Europameister Marcin Lewandowski sehr weit vorn. Sie sind beide enorm spurtstark. Das habe ich ja schon bei der U23-EM 2009 gesehen, als beide vor mir waren. Den Tschechen Jakub Holusa zähle ich auch zum Favoritenkreis wie den Spanier Kevin Lopez. Er ist erst 20 Jahre alt und hat sich in dieser Hallensaison um fast zwei Sekunden auf 1:46,06 Minuten verbessert. Verstecken brauche ich mich bei den Jungs aber nicht, denn sie schätzen mich auch ziemlich stark ein.


Gegen Europameister Marcin Lewandowski sind Sie schon häufig gelaufen und stehen mit ihm auch in Kontakt. Was können Sie von ihm noch lernen?
 
Wir tauschen uns regelmäßig aus. Sei es im organisatorischen Sinne oder was das Training angeht. Marcins Training ist stärker auf die Athletik ausgerichtet und wissenschaftsorientierter. Vielleicht können wir uns in den nächsten Jahren ein paar Details abschauen. Außerdem ist geplant, dass wir in Zukunft auch das ein oder andere Mal zusammen trainieren.



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Autor und Copyright: Martin Neumann für Laufen-in-Koeln

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