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Herzlichen
Glückwunsch
15. 100-km-Lauf Leipzig am Auensee.
Zeit, der Veranstaltung zum Jubiläum zu gratulieren. Vom kleinen zarten
Pflänzchen, im Gründerjahr 1990 von vielen belächelt, hat sich Leipzig zu einer
festen Adresse im Terminkalender der Ultramarathonläufer entwickelt und ist dort
nicht mehr wegzudenken. Es gibt kaum einen deutschen Spitzenläufer, Frauen
natürlich inbegriffen, die hier nicht schon ihre Visitenkarte abgegeben haben.
Das zeugt von der Umsicht und dem großen Organisationstalent der
Verantwortlichen vom Laufclub Auensee, vom Fleiß der zahlreichen Kampfrichter
und freiwilligen Helfer und nicht zuletzt vom Willen der Teilnehmer nach guten
Laufleistungen.
Der 100k Lauf in Leipzig erfreut sich
steigender Beliebtheit. Wurde letztes Jahr ein neuer Teilnehmerrekord
verzeichnet, so wurde er in diesem Jahr beträchtlich (100km: 55->87, 50km:
49->54) überschritten. Auch im Ausland hat der gute Ruf seine Runde gemacht,
weshalb man mittlerweile auch internationale Gäste aus Polen, Österreich,
Portugal, Luxemburg, Großbritannien und Italien begrüßt.
Kölner gehörten zu den ersten
Siegern
In der Geburtsstunde des
Leipziger 100-km Laufes standen unter anderem auch 2 Kölner im Starterfeld, die
die zukünftige Siegertabelle anführen sollten. So liefen Alber Buntenbroich mit
7:40:15 als Gesamtsieger der ersten Auflage und Ingeborg Urbach mit 10:46:15 als
schnellste Frau ins Ziel.
Zu den regelmäßigen Besuchern der
Veranstaltung gehört Anke Drescher, unverkennbar an dem etwas ungewöhnlichen,
raumgreifenden Laufschritt. Was für Außenstehene etwas amüsant aussehen mag, hat
ihr immerhin 6 Siege in Leipzig eingebracht. Den weiblichen Streckenrekord hält
jedoch eine andere Dame. Birgit Lennartz-Lorengel vom LLG St. Augustin stellte
ihn 1997 mit 7:57:03 auf. Die ewige Bestenliste der Männer führt seit 1997
Rainer Müller vom LTF Marpingen mit 6:46:13 an.
In diesem Jahr nahmen seit
Ewigkeiten erstmalig wieder Kölner teil. Angesichts der hohen Anzahl an
Meisterschaftsteilnehmern (Süddeutsche Meisterschaft, Landesmeisterschaft von
Sachsen, Bayerische Meisterschaft) im Rahmen des 100-km Laufes, platzierten sich
Detlev Ackermann ( 10:44:43)
und Helmut Berlingen (12:27:54)
eher im unteren
Abschnitt der Gesamtergebnisliste. Wobei aber auch eingeräumt werden muss, dass
Ackermann gerade erst einen 6-Tage-Bahnlauf hinter sich hat und dem Lauf eine
Sollzeit von 13 Stunden zugrunde liegt. Berlingen hingegen sei zu seinem
erfolgreichen 100km-Debüt zu gratulieren.
In diesem Jahr gewannen der Pole Artur
Kawecki mit 7:00:52 Stunden und Jutta Kolenc mit 8:26:38 Stunden.
Das Erfolgsrezept: "Beste
Laufbedingungen"
Der 100-km Lauf, bzw. 50-km
Lauf besteht aus einem 10km Rundkurs im nördlichen Auenwald (nach IAA-Regeln
vermessen) der 10, bzw. 5 Mal abzulaufen ist. Bei dem Rundkurs handelt es sich
um eine fast runde Wendepunktstrecke, dessen Ende aus einer rund 4km Schleife
besteht. Die Strecke selber verläuft 70% über befestigte Wald- und Parkwege,
sowie 30% Asphaltwege. Je Runde sind 15 Meter Höhenunterschied zu überwinden.
Die ausgewiesenen 1km Markierungen ermöglichen den Teilnehmern eine bestmögliche
Orientierung für Distanz und Zeit.
Die Streckenführung selber, auch wenn sie mehrere Male abzulaufen ist, gestaltet
sich durch seine Waldwege, Brücken und Umrundung des Auensees als recht
abwechslungsreich. Durch den Wendekurscharakter trifft man unweigerlich immer
wieder auf die anderen Läufer. Somit bekommt man einen guten Eindruck, wie weit
man sich an andere Mitstreiter angenähert, bzw. entfernt hat. Eine freudvolle,
familiäre Atmosphäre macht sich schnell breit. Nicht selten entstehen hierbei
auch kurzweilige Sympathiefreundschaften mit anderen Teilnehmern. Man wirft sich
nach jeder Runde ein Lächeln zu, grüßt sich. Aber auch die hervorragende
Verpflegung tut ihren Beitrag zu einem erfolgreichen Rennverlauf hinzusteuern.
Alle 3,3 km gibt es Bananen, Pellkartoffeln, Brot, Schleim, Elektrolyt, Tee,
Wasser, Cola, Malzbier; nach 1,6 km und 5 km: Wasser, Cola, Elektrolyt. Die
angagierten Helfer begrüßen einen nicht selten schon von Weitem persönlich mit
Namen. Und wenn der Athlet den Eindruck von Müdigkeit erweckt, so wird auch
schon mal mit Tröten und Rasseln für einen auffrischenden Motivationsschub zum
Weiterlaufen gesorgt.
Fuschern wird keine Chance geboten
Die Zeitnahme erfolgt
elektronisch, über einen Transponderchip am Handgelenk und zwar nach jeder
absolvierten Runde. Die 10km-Zwischenzeiten werden für jeden Teilnehmer auf der
Urkunde ausgewiesen. Wer Böses im Schilde führt und gar an Abkürzen denkt, muss
enttäuscht werden. Am Ende des Rundkurses, bei km 5, hat sich eine Gruppe von
Wettkampfrichtern positioniert, die jeden vorbeiziehenden Teilnehmer schriftlich
protokollieren. Aber auch zwischendurch trifft man schon mal auf Helfer, die
erstaunlich gut über die persönlich gelaufene Rundenzahl bescheid weiß.
Kompetente Moderation
Durch die Veranstaltung führt
der Sprecher Bernd Sehmisch aus Leipzig, der im Start/Zielbereich die
vorbeiziehenden Läufer begrüßt und dem Publikum interessantes über sie (soweit
bekannt) erzählt. Und das tut der recht stämmige Mann mit großer Überzeugung. So
gibt er schon vor dem Start Tipps, an wen man denn sich heften muss, falls man
zu den Siegern gehören möchte.
Auch bleibt ihm während der Veranstaltung nichts verborgen,
feuert die Athleten an, wenn sie auf persönlichem Bestzeitenkurs sind. Hat der
Athlet aber erstmal die letzte Runde absolviert und erfolgreich die Ziellinie
überquert, so wird der Teilnehmer für kurze Zeit dem applaudierenden Zuschauern
gegenüber zum Star erklärt.
2005, Deutsche Meisterschaften
An Leipzig erinnert man sich seitens
DLV gerne zurück. Am 13.08.2005 wird man daher zum zweiten Mal in Leipzig die
Deutschen Meisterschaften austragen.
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Autor und Copyright: Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln
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