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Gebrselassie und Makau: Keine Zeit für taktische Spielereien
 
 
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24.09.2011  

 
 

Haile Gebrselassie und Patrick Makau erhielten im Rahmen der Pressekonferenz ihre Startnummern für den BMW BERLIN-MARATHON

 
Die Zeit ist wichtiger als der Sieg. Dies ist die Konstellation für die beiden Topstars vor dem BMW BERLIN-MARATHON, Weltrekordler Haile Gebrselassie (Äthiopien) und Titelverteidiger Patrick Makau (Kenia). Viermal hat Gebrselassie den größten und spektakulärsten deutschen Marathon gewonnen und dabei zweimal Weltrekorde aufgestellt. 2008 lief er die aktuelle Bestzeit von 2:03:59 Stunden. Wenn er nun am Sonntag um 9 Uhr zum fünften Mal auf der Straße des 17. Juni startet, ist sein primäres Ziel die Qualifikation für die Olympischen Spiele 2012. „Ich will nach London zum olympischen Marathon. London ist der Traum eines jeden Läufers. Wir haben starke Konkurrenz in Äthiopien und nur die drei schnellsten Läufer werden im nächsten Jahr nominiert“, sagte Haile Gebrselassie. Gleiches gilt am Sonntag auch für Patrick Makau.
 
So groß ist die nationale Konkurrenz auch in Kenia, dass im Rennen um die olympischen Startplätze am Sonntag sogar ein Ergebnis im Bereich des Weltrekordes möglich ist. Denn für taktische Spielereien haben Patrick Makau und Haile Gebrselassie keine Zeit – sie werden laufen so schnell es geht. „Ich denke, ich brauche ein Ergebnis zwischen 2:04 und 2:05 Stunden, um eine Chance zu haben, für Olympia nominiert zu werden“, erklärte der 26-jährige Kenianer. “Ein Sieg wäre schön, aber es ist nicht das wichtigste für mich am Sonntag – die Zeit hat Priorität“, sagte Haile Gebrselassie.
 
Die Medienpartner des BWM BERLIN-MARATHON, n-tv (8.30-12.30 Uhr) und Eurosport (8.45-11.30 Uhr), übertragen das Rennen am Sonntag live in Deutschland. Der 38. BMW BERLIN-MARATHON wird in mehr als 160 Ländern zu sehen.
 
Eine Gruppe von sechs Tempomachern wird die beiden Topstars am Sonntag unterstützen. „Ich hoffe, dass die Pacemaker zumindest bis zur 30-km-Marke, vielleicht auch noch ein Stück darüber hinaus, durchhalten“, erklärte Race Director Mark Milde, der noch nicht genau festgelegt hat, welche Halbmarathon-Zwischenzeit angestrebt wird. „Die genaue Zwischenzeit muss zwischen Patrick und Haile beziehungsweise ihrem Management noch geklärt werden.“ Denkbar ist eine Halbmarathon-Durchgangszeit von 62:00 Minuten.
 
Die jüngsten Wetterprognosen sind gut, wobei allerdings die Gefahr besteht, dass es am Ende des Rennens etwas zu warm werden könnte mit Temperaturen von rund 20 Grad Celsius. „Das Wetter ist auf jeden Fall viel besser als im letzten Jahr – darüber bin ich sehr froh, denn 2010 war es hart“, erklärte Patrick Makau, der vor zwölf Monaten im strömenden Regen mit 2:05:08 Stunden gewonnen hatte. Nie zuvor war ein Läufer bei derart schlechten Bedingungen so schnell gelaufen über die 42,195 km. Bei gutem Wetter hätte Patrick Makau wohl schon vor einem Jahr den Weltrekord brechen können.
 
Haile Gebrselassie und Patrick Makau treffen am Sonntag zum ersten Mal aufeinander. „Ich fühle mich nicht unter Druck gesetzt vor dem Duell mit Haile. Er ist große Zeiten gelaufen und hat viel Erfahrung – davon kann ich lernen“, sagte Patrick Makau, der schon mehrmals im Halbmarathon und Marathon sehr knappe Rennen im Spurt für sich entschieden hat. „Wenn ich lange Trainingsläufe mache, konzentriere ich mich ganz besonders auf eine hohe Geschwindigkeit in der letzten Phase meines Trainings“, sagte Patrick Makau, der zuversichtlich aber auch etwas zurückhaltend auf den Sonntag blickt.
 
„Patrick ist ein absoluter Topläufer“, sagte Haile Gebrselassie und fügte hinzu: „Es ist eine große Herausforderung, gegen die starken jungen Athleten zu laufen.“ Die Rivalität zwischen den Kenianern und Äthiopiern beschreiben sowohl Gebrselassie als auch Makau als freundschaftlich. „Wir brauchen uns gegenseitig. Wenn immer nur eine Nation alles gewinnen würde, wäre es doch langweilig“, sagte Haile Gebrselassie. Das Duell zwischen dem äthiopischen Superstar und seinem kenianischen Herausforderer kann am Sonntag ebenso spannend wie dramatisch werden.
 

   
    www.berlin-marathon.com




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Autor und Copyright: Thomas Steffens für Laufen-in-Koeln
Foto: Victah Sailer/BMW BERLIN-MARATHON

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