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Die Distanz des Marathon beläuft
sich auf 42,195km. So steht es zumindest in der Literatur geschrieben. Wer am
Sonntag jedoch genau diese Streckenlänge zurücklegt, müsste eigentlich
disqualifiziert werden - denn dazu muss er irgendwo abgekürzt haben.
Damit die am Sonntag erbrachten
Leistungen in der Leichtathletik anerkannt werden können, wurde die Strecke des
Köln-Marathon (genauso wie jede andere Strecke eines Straßenlaufes auch) nach
einer von der IAAF (International Association of Athletics Federations)
anerkannten Messmethode vermessen. Hierbei kam der sogenannte Jones-Counter zum
Einsatz. Ein kleines Zählwerk, dass auf der Achse des Vorderrades eines
Fahrrades montiert ist. Mittels dieser Gerätschaft wurde die Strecke nach einem
festen Regelwerk mehrfach abgefahren und vermessen.
Um zu garantieren, dass
beispielsweise bei einem Rekord auch tatsächlich 42,195km gelaufen wurden,
wird pro Kilometer als Sicherheitspuffer ein Aufschlag von einem Promille draufgeschlagen. Bei einem
Marathon entspricht dies bis zu maximal 42,195 zusätzliche Meter. In der Natur ist ein
ausgeschilderter Kilometer also 1001 Meter und die
Streckenlänge eines Marathon somit insgesamt gut 42,237km lang.
Ziel bei einem Lauf ist es, auf
der ausgewiesenen Strecke so schnell wie möglich vom Start aus zum Ziel zu
laufen. Das erreicht man im ersten Schritt folglich dadurch, indem man innerhalb
der offiziellen Strecke den kürzesten Weg nimmt. Gemessen wird stets daher auch
der kürzest mögliche Weg, so z.B. mit einem Abstand von max. 30 Zentimetern von
der Bordsteinkante (analog der Definition der Stadionrunde). Das weiß auch die
Elite, die bei einem Marathonlauf versucht, keinen Schritt mehr als nötig zu
laufen. Der normale Breitensportler läuft hingegen meist ohne Kenntnis über eine
ideale Streckenführung, gedankenlos seinem Vordermann hinterher und läuft somit
folglich naturgemäß innerhalb der Streckenführung zig Meter mehr.
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Autor und Copyright: Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln
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