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Frankfurt: Wilson Kipsang verpasst Weltrekord um vier Sekunden
 
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30.10.2011 

 

 

Wilson Kipsang

 
   
 

 Mamitu Daska

 
   

Zwei sensationelle Streckenrekorde zum 30. Geburtstag
 
Der BMW Frankfurt Marathon erlebte ein grandioses Jubiläumsrennen. Die 30. Auflage der Veranstaltung wurde zu einem der hochkarätigsten und dramatischsten City-Marathonrennen aller Zeiten. Um lediglich vier Sekunden verpasste Wilson Kipsang den Weltrekord. Der Kenianer gewann den BMW Frankfurt Marathon in 2:03:42 Stunden und krönte das Jubiläum mit einem famosen Streckenrekord. Es ist die zweitschnellste Zeit aller Zeiten. Zweiter wurde Levy Matebo in 2:05:16, Rang drei belegte Albert Matebor (beide Kenia) mit 2:05:25. 14 Läufer blieben im Männerrennen unter 2:10 Stunden - damit hat Frankfurt doch noch einen „Weltrekord“, denn dies gab es nie im Marathon.
 
Auch bei den Frauen gab es Weltklassezeiten in Frankfurt: Mamitu Daska (Äthiopien) lief mit 2:21:59 Stunden ebenfalls einen Streckenrekord. Sie gewann vor Agnes Kiprop (2:23:54) und Flomena Chepchirchir (beide Kenia/2:24:21). Die Topzeit der Äthiopierin ist die sechstschnellste des Jahres. Auch in der Breite der Spitze überzeugte das Frankfurter Frauenfeld: Zwölf Läuferinnen blieben unter 2:30 Stunden - nur der London-Marathon war in diesem Jahr in dieser Hinsicht noch besser. In Deutschland gab es noch nie so viele Läuferinnen, die bei einem City-Marathon unter 2:30 Stunden ins Ziel kamen. Lediglich bei der WM in Berlin 2009 waren es mehr.
 
Für die deutschen Läufer gab es in Frankfurt Licht und Schatten. André Pollmächer (Rhein-Marathon Düsseldorf) scheiterte bei seinem Versuch, die deutsche Olympianorm von 2:12:00 Stunden zu unterbieten und gab das Rennen jenseits der 30-km-Marke auf. Dagegen erreichte Jan Fitschen (TV Wattenscheid) sein Zeitziel am Main. Mit 2:15:40 Stunden steigerte er seine Bestzeit im zweiten Marathon um knapp fünf Minuten und belegte Rang 32 in dem außerordentlich stark besetzten Feld. Bei den Frauen quälte sich Sabrina Mockenhaupt (LG Sieg) in 2:28:08 Stunden auf Platz neun ins Ziel. Die angestrebte persönliche Bestzeit (2:26:21) verpasste Sabrina Mockenhaupt deutlich, doch das Minimalziel, die Olympia-Norm von 2:30:00, erreichte sie. Eine persönliche Bestzeit und die Norm für London 2012 lief Susanne Hahn (SV schlau.com Saarbrücken). Bei ihrem Comeback nach einer Babypause war sie nach 2:28:49 Stunden auf Platz elf im Ziel.
 
Die Rekordzahl von 15.210 Marathonläufern ging beim 30. BMW Frankfurt Marathon an den Start. Alle Wettbewerbe zusammengerechnet, beteiligten sich 25.305 Athleten bei der Veranstaltung.
 
Mit Temperaturen von rund 12 Grad zur Startzeit um 10 Uhr, so gut wie keinem Wind und einem bedeckten Himmel herrschten fast ideale Bedingungen. Allerdings waren die Frankfurter Straßen aufgrund eines morgendlichen Regens noch nass und dadurch teilweise rutschig. Besonders in den Kurven mussten die Topläufer bei dem hohen Tempo vorsichtig sein. Es ist durchaus möglich, dass die rutschigen Straßen den Weltrekord in Frankfurt heute verhinderten.
 
„Ich freue mich über meine Zeit und werde es beim nächsten Mal erneut versuchen, den Weltrekord zu brechen. Dieses Resultat ist eine große Motivation für mich für meine nächsten Rennen“, erklärte der 29-jährige Wilson Kipsang, der seinen vierten Marathon rannte. Nach einer Halbmarathon-Zwischenzeit von 61:40 Minuten und einer 25-km-Zwischenzeit von 1:13:09 Stunden fiel die Entscheidung unmittelbar nach der 35-km-Marke. Wilson Kipsang forcierte das Tempo und ließ seine Landsleute Levy Matebo sowie Peter Kirui hinter sich. Am Ende hatte er Pech, dass er den fünf Wochen alten Weltrekord von Patrick Makau, den dieser mit 2:03:38 Stunden in Berlin aufgestellt hatte, um nur vier Sekunden verpasste.
 
Durch die glänzenden Zeiten bei den Männern hat Frankfurt in der Liste der schnellsten City-Marathonrennen aller Zeiten einen enormen Sprung von Rang neun auf Platz fünf nach vorne gemacht. Diese Statistik basiert auf dem Durchschnitt der zehn schnellsten je gelaufenen Männer-Zeiten eines Rennens. Frankfurts Schnittzeit liegt nun bei 2:05:45,3 Stunden. Schneller sind in dieser Liste nun nur noch Rotterdam, Berlin, Boston und London - Frankfurt hat am Sonntag sogar den Chicago-Marathon überholt.
 
Bei den Frauen liefen die zwei Äthiopierinnen Mamitu Daska und Merima Mohammed von Anfang an ein sehr hohes Tempo an der Spitze. Nach einer Halbmarathon-Zwischenzeit von 69:46 Minuten fiel auch bei den Frauen die Entscheidung jenseits der 35-km-Marke. Hier setzte sich die 28-jährige Mamitu Daska entscheidend ab, während Merima Mohammed mit 2:24:32 Stunden noch auf Rang vier zurückfiel.





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Autor und Copyright: Uwe Martin fĂĽr Laufen-in-Koeln
Fotos: Veranstalter/BMW Frankfurt Marathon