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Mit Rhein-Energie neue Kraft für
den Köln-Marathon
Ende 2008 stiegen die Kölner
Autobauer Ford als Titelsponsor des Köln-Marathon aus. Die Finanziers der ersten
Stunde begründeten ihr Ausscheiden unter anderem damit, dass das Interesse der
Hobbysportler an der klassischen Marathondisziplin über 42,195 Kilometer
deutlich nachgelassen habe. "Die entsprechenden Anmeldezahlen beim Kölner
Marathon belegen dies deutlich: Mit 18.231 Anmeldungen für die Langstrecke
konnte der Kölner Lauf 2003 seinen absoluten Spitzenwert erreichen. Danach
schrumpfte diese Zahl Jahr für Jahr bis auf zuletzt 9.959 Anmeldungen im Jahr
2008 und lag damit bereits unter den Anmeldungen bei der Premiere des Laufes im
Jahr 1995.", ließ Ford in seiner damaligen Erklärung verlauten. Geändert hat
sich daran bis heute nichts. Zwar konnte man in Köln mit Hilfe des integrierten
Halbmarathon die Gesamtteilnehmerzahl im Vergleich zum Vorjahr steigern, die
Zahlen in der Marathondisziplin sind allerdings nach wie vor weiter rückgängig
und lagen beim Marathon in diesem Jahr letztendlich bei 5469 Finishern. Zwar
gibt es in Deutschland insgesamt einen Rückgang zu verzeichnen, es gibt aber
auch Marathonveranstaltungen, die wiederum stetigen Zuwachs aufweisen, wie z.B.
Frankfurt mit 12424 Finishern in diesem Jahr.
Seit drei Jahren läuft der
Köln-Marathon ohne Hauptsponsor und selbst BMW, die bei mehreren
Marathonveranstaltungen als Titelsponsor agieren, zogen ihr Interesse für 2012
zurück.
Laut Aussage des
Geschäftsführer Markus Frisch ist der Marathon finanziell gesehen, höchstens für
nur noch ein Jahr lebensfähig. Die Uhrzeiger stehen somit also kurz für 12 Uhr.
Da scheint die Rettung aus der eigenen Stadt wie gerufen. So soll nach jüngsten
Meldungen der lokale Energielieferant "Rhein-Energie" als Titelsponsor
einsteigen. Neu ist das für das Unternehmen nicht. Sie waren bereits von 2002
bis 2010 in der Nachbarstadt Bonn entsprechend aktiv, zogen sich dann aber
zurück und übergaben den Titel an die Deutsche Post ab. Mit der Rhein-Energie
als neuer Namensgeber scheint der Köln-Marathon somit erstmal gerettet. Nach
Aussagen des Kölner Stadtanzeiger soll die neue Kooperation am
kommenden Montag vorgestellt werden.
Strecke soll
für 2012 überarbeitet werden
Um die Königsdisziplin selbst
wieder attraktiv zu machen, sind aber noch ganz andere Anstrengungen nötig -
Vorausgesetzt, der Köln-Marathon ist an dieser Zielgruppe überhaupt noch
interessiert. Die in diesem Jahr unter dem Titel "Schneller und schöner zum
Ziel" überarbeitete Streckenführung ist noch längst nicht ideal, das muss auch
Geschäftsführer Markus Frisch zugeben.
Wir werden die neue Strecke überarbeiten. Mit den Spitzkehren auf der
Boltensternstraße und der Dürener Straße bin ich nicht zufrieden. Da muss sich
die Stadt bewegen, sagte Frisch in einem Zeitungsinterview vor ein paar
Monaten. Die Strecke ist natürlich ein Kompromiss. Wir hatten erheblich weniger
Verkehrsprobleme als in den Vorjahren. Aus der reinen Läuferperspektive kann ich
mir auch eine bessere Strecke vorstellen, heißt es weiter von Frisch. Bei
dieser Gelegenheit sollte man sich vielleicht auch einmal Gedanken über den
Zieleinlauf machen. Während man in Frankfurt beispielsweise in eine schillernde
Festhalle einläuft, so landet man in Köln unter einer Eisenbahnunterführung.
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Autor und Copyright: Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln
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