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Unbeschreiblich, unglaublich, Klasse! Es fehlen beinahe die Worte, das
Gefühl zu beschreiben, im "absoluten Top-10.000 Meter-Rennen" der Bahnlaufserie
in Bergisch Gladbach mitgelaufen zu sein. Und das, obwohl man mit einer
voraussichtlichen Zielzeit von unter 36 Minuten eigentlich für das schnellste
Rennen "fast" prädestiniert ist. Aber eben nur fast.
Es konnte einem schon ein wenig mulmig werden angesichts der 46 Namen, die
da vor dem schnellsten 10 km-Lauf aufgerufen wurden. So viel geballte Klasse
gibt es nicht aller Tage zu sehen. Wäre man doch bloß um 18:50 Uhr rechtzeitig
zum Lauf für eine Zielzeit von 36 bis 39 Minuten gestartet. Wer erst zu später
Stunde erscheint, bekommt es halt mit den "Überrundern" zu tun. Aber 46 Starter
bedeuteten nun wirklich schon fast zu viel des Guten. Es musste eng werden. Nur:
noch mehr Läufe sind kaum im ohnehin straffen Zeitplan unterzubringen. Oder die
Veranstalter verlängern das ganze Event bis in die "späteren" Abendstunden, wie
bereits scherzhaft angemerkt wurde: "Wenn wir noch einen Lauf einschieben
würden, sind wir vielleicht um 11 Uhr noch hier". Die Witterung, das Flutlicht
und die überaus erwartungsvolle Stimmung unter den Teilnehmern hätte das ohne
weiteres zugelassen. Aber Scherz beiseite: jeder wusste, was sie oder ihn
erwartete und verhielt sich dann entsprechend vernünftig auf der Strecke.
Die Devise, zumindest für den Berichterstatter, lautete demnach: sich erst
mal zurückhalten und es langsam angehen lassen, um den Spitzenläufern beim Start
nicht im Weg zu sein. Doch das Feld zog einen gleichsam vom Start weg wie im Sog
in für diese Distanz neue Geschwindigkeitsbereiche. Die Runden flogen schon zu
Beginn im 84er bis 87er-Rhythmus dahin, wobei man neben der eigenen Uhr, die
einem ungewohnt schnelle Werte anzeigte, auch von den Serviceposten, die alle
200 Meter parallel dazu sehr hilfreiche und natürlich absolut identische und
über die Maßen korrekte Zwischenzeiten durchgaben, durch permanente
Aufmunterungen darin bestärkt wurde, möglichst alles aus sich herauszuholen.
Natürlich kam es nach einigen Kilometern zwangsläufig zu ersten
Überrundungen, die jedoch fast alle problemlos vonstatten gingen, da sich das
gesamte Feld bereits so weit auseinander gezogen und aufgefächert hatte, dass
jeder mit sich, der Gruppe oder dem Vordermann beschäftigt war, um der "vorbeifliegenden"
Spitzengruppe mehr als nur einen kurzen Seitenblick zuwerfen zu können. Auf den
letzten Runden oder nach persönlichem Gusto auch auf dem letzten Kilometer wurde
dann noch einmal richtig der Besen rausgeholt, um dem rasenden Tempo des
gesamten Feldes auch individuell gerecht zu werden.
Es siegte Carsten von Kuk aus Köln in 30:53 min. knapp vor dem
Bahnserie-Gesamtsieger Carsten Thoma in 30:55 min. Dieses hervorragende Ergebnis
katapultierte beide auch gleich noch in die Top 20 der deutschen
Jahres-Bestenliste! Bei den Damen gelang Melanie Kraus in 33:34 min. sogar der
Sprung auf Platz 3 des aktuellen Rankings! Mehr kann sich ein Veranstalter
eigentlich nicht wünschen und jeder Teilnehmer und Zuschauer wird sich gerne
erinnern: das war Klasse am 19. August in Bergisch Gladbach!
Kleine Anmerkung: der Autor bittet um Nachsicht, dass hier nur über das
schnelle 10.000-Meter-Rennen berichtet wurde. Selbstverständlich fanden wie
immer auch viele weitere Läufe über 10.000 Meter sowie diverse kürzere Distanzen
bzw. Mittelstrecken statt - mit zahlreicher Beteiligung und zum Teil großartigen
Ergebnissen. Es lohnt sich also, Stadionluft zu schnuppern!
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Autor und Copyright: Kai Engelhardt,
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