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Jasmin Lang: "Beim Race for the Cure Teil der Bewegung werden" |
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Jasmin Lang |
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Brustkrebs: Raus aus der Tabuzone
Der KOMEN Race for the Cure, ein weltweit erfolgreicher Benefizlauf für die
Aufklärung und Heilung von Brustkrebs, findet am 16. Juni 2012 erstmals auch in
Köln statt. Viele Betroffene laufen, wie Jasmin Lang, als Survivors mit. Ihr
Wunsch: Das Thema aus der Tabuzone holen, die Aufklärung vorantreiben und mehr
Möglichkeiten schaffen, um Betroffene umfassend zu betreuen.
Jasmin Lang war 32 Jahre alt,
als ihre Gynäkologin sie etwas unsensibel darüber in Kenntnis setzte, sie habe
Krebs. Ihr Leben lief gerade richtig rund, und diese Nachricht passte so gar
nicht dazu. Ihre große Frage: Werde ich das überleben? Die Angst war riesig.
Gut ein Jahr später ist diese
Angst zwar etwas in den Hintergrund getreten, aber sie verschafft sich immer
wieder Gehör, vor allem wenn ein Nachsorgetermin ansteht. Doch inzwischen weiß
Jasmin Lang, dass es auf ihre eigene Haltung zu ihrer Krankheit ankommt. Es ist
wichtig, so sagt sie sich nicht zu verstecken und stattdessen offen mit der
Krankheit umzugehen.
Mir hätte die Kraft gefehlt, mich zu verstellen.
Es helfe enorm, nichts zu
tabuisieren, die Erkrankung immer wieder zu thematisieren und auf diese Weise
auch seinem Umfeld die Scheu vor dem Thema Brustkrebs zu nehmen. Ich habe es
einfach ganz vielen Menschen erzählt, der Post-Mitarbeiterin ebenso wie der
Bäckerei-Verkäuferin. Dadurch wurde der Umgang mit dem Krebs leichter. Mich zu
verstellen und zu verstecken - dazu hätte mir die Kraft gefehlt, ist Jasmin
Lang überzeugt.
Doch nicht nur für sich selbst suchte sie einen Weg, die Krankheit als einen
Teil ihres Lebens zu begreifen. Ihre Überzeugung: Ich bin ziemlich sicher, dass
mein eigener, offener Umgang mit der Erkrankung es auch meinem Gegenüber
leichter gemacht hat, mit mir umzugehen.
Die Unterstützung muss jeden erreichen, der sie braucht.
Geholfen hat ihr zudem eine
psychoonkologische Therapie und der Verein Haus Lebenswert an der Uniklinik
Köln, der krebskranke Menschen und deren Angehörige mit verschiedenen Angeboten
betreut. Doch solche Einrichtungen sind leider sehr rar gesät und finanzieren
sich nur über Spenden und Mitglieder, bedauert Jasmin Lang und ergänzt: Hier
müsste ein viel größeres Budget zur Verfügung stehen, damit die Unterstützung
jeden erreicht, der sie braucht!
Race for the Cure am 16. Juni erstmals auch in Köln
Das ist das auch das
erklärte Ziel des Susan G. Komen Deutschland e.V., Verein für die Heilung von
Brustkrebs: die Krankheit aus der Tabuzone holen, dafür sorgen, dass Betroffene
schnell und unbürokratisch Hilfe bekommen und Einrichtungen unterstützen, die
die Aufklärung über Brustkrebs fördern und Betroffenen helfen. Eine Maßnahme
unter vielen, um diesem Ziel immer näher zu kommen, ist der KOMEN Race for the
Cure, einer der größten Benefizläufe weltweit. Er soll Aufmerksamkeit erzeugen
und finanzielle Mittel für solche Einrichtungen hervorbringen. Am 16. Juni zum
ersten Mal auch in Köln.
Teil der Bewegung werden
Jasmin Lang wird an diesem
Tag auch an der Startlinie stehen. Laufen macht mich zufrieden und glücklich,
sagt sie, es hat mir geholfen, wieder zu Kräften zu kommen und Kondition
aufzubauen. Es hilft mir zu entspannen und es lindert die Nebenwirkungen der
Therapie. Ich freue mich auf den Lauf und bin froh, dass ich ein Teil dieser
Bewegung sein und anderen Betroffenen helfen kann.
Jeder, der auch Teil der
Bewegung sein und für Betroffene laufen möchte, kann am 16. Juni am Kölner
Tanzbrunnen dabei sein. Das Startgeld für den Lauf über fünf Kilometer bzw. den
Walk über zwei Kilometer beträgt je nach Kategorie 10,00 bis 20,00 Euro. Teams
starten für zwölf Euro pro Person. Ein Team besteht aus mindestens zehn
Teilnehmern. Mit dem Erlös aus Spendengeldern und Startgeldern werden
modellhafte Brustkrebs-Projekte in der Region Köln finanziert.
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Autor und Copyright: Silke Wiegand für Laufen-in-Koeln
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