Dass
man sich in München nicht nur mit heben von Bierkrügen oder
Fingerhakeln sportlich fitt hält, zeigte mal wieder eindruckvoll der
Medien-Marathon München in seiner nun schon 3. Auflage. Über 8.000
Laufbegeisterte gingen an den Start, um die 42,195 km durch die
bayerische Landeshauptstadt zu bezwingen. Das Läuferfeld bestand
weitgehend aus Durchschnittsathleten. Unter ihnen auch viele
Erstläufer, die an diesem Tag ihren ersten Marathon liefen. Der
Medien-Marathon zählt in Deutschland zu den Läufen mit den meisten
Anfängern. Vor allem den Hobby-Läufern und den eigenen Stars sollte
der Marathon gehören und somit verzichtet man diesmal auf eine
hochwertige Riege an Kenianern. "Wir wollen den Local Hero",
erklärt der Medien-Marathon-Organisator Gernot Weigel in einem
Interview der SZ. Vor allem die einheimischen Läufer sollen mal zum
Zug kommen um sich vorne präsentieren zu können.
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Der
Olympiapark München begrüßt Sie recht herzlich zum
Medienmarathon 2002. |
Wer den Medien-Marathon
seit seiner Erstaustragung im Jahre 2000 mitverfolgt hat, wird
beobachtet haben, dass sich die Veranstaltung immer von einer neuen
und weiterentwickelten Seite zeigt. Man dokterte nicht nur jährlich
an einem optimalen Streckenverlauf herum, sondern auch an der
Aufwertung des Zieleinlaufes. Krönender Abschluss und absolutes
Highlight war somit in diesem Jahr der Einlauf im Olympiastadion.
Somit hatte nun auch mal der ganz normale Athlet das Erlebnis, eines
ganz besonderen, finalen Zieleinlaufes. Die Marathonis dürfen sich
jetzt schon freuen, auch für nächstes Jahr ist wieder ein Einlauf in
das Stadion geplant. Olympisch zeigte sich eigentlich die ganze
Veranstaltung, denn das ganze Szenario wie Startunterlagen,
Läufermesse, Nudelparty, sowie Start und Ziel spielten sich im
Olympia-Park ab. Somit verspürte man als Teilnehmer direkt von
Anfang an, ein besonderes sportliches Flair. Das kommt bei den
Läufern gut an. Die Veranstalter sind auf dem richtigen Weg. Das
zeigt auch die jährlich ansteigende Teilnehmerzahl, mit denen sie
sich mittlerweile im oberen Bereich der deutschen Läufe etabliert
haben.
Rahmenprogramm:
Läufermarkt und Nudelparty unter dem Dach des Olympiastadion. |
Früh morgens, am
Sonntag gegen 9:00 Uhr versammelten sich die Teilnehmer am
Spiridon-Louis-Ring unterhalb des Olympiastadions. Statt meterhohe
Absperrgitter und von Ordnern kontrollierter Startblöcke setzte man
auf die Vernunft der Teilnehmer, sich selber richtig einzuordnen.
Hinweisschilder auf Richtzeiten halfen hierbei. Und man staune, es
funktionierte bestens. Noch weit vor dem Start war ein gutes und
beschwerdefreies Laufen möglich. Kein großes Gedränge und Geschupse.
Da macht der Lauf von Anfang an gleich Spaß. Zugegeben, der leichte
Abfall der ersten km half ein wenig dabei, einen lockeren Einstig zu
finden. Für die optimale Laufgeschwindigkeit sorgten rund 20
erfahrene Pacemaker im Bereich von 3 bis 4:30 Stunden, an denen man
sich orientieren konnte.
Die 42,195km lange Wegführung
darf man mittlerweile als optimale Idealstrecke durch München
bezeichnen. Der erste Abschnitt führt durch den Stadtteil Schwabing.
Vorbei an den großen Plätzen und Sehenswürdigkeiten der Stadt wie
Leopoldstr., Königsplatz, Karolinenplatz, Ludwigstr., Odeonsplatz
und Residenzstr. Über den Marienplatz und weiter Richtung Osten
durch vereinzelte Stadtteile. Ab km 28 passierte man die grüne Lunge
Münchens, dem Englischen Garten, zurück durch Schwabing bis zum
Olympiastadion. Am interessantesten ist jedoch der ersten Abschnitt
durch die Innenstadt. Gut gewählt, denn für eine Sightseeing-Tour
ist man hier als Läufer noch am meisten aufnahmefähig. Wogegen die
erholsame Strecke von km 28 bis km 35 durch den Englischen Garten
eher zum Kraftauftanken für die letzten 6km genutzt werden sollte.
Insgesamt kommt auf der abwechslungsreichen Strecke eigentlich nie
Langeweile auf. Auch war eine gute Stimmung innerhalb des
Läuferfeldes spürbar. So traf man z.B. die kostümierte Gruppe "Die
sieben Schwaben" an. Beim Medien-Marathon darf sich jeder als
kleiner Star fühlen. Im Vergleich zu anderen Marathonveranstaltungen
etwas ungewohnt, dass man auch mal im hinteren Feld von einem
vorbeifahrenden Kameramann beobachtet wurde.
42,195km lange
Sightseeing-Tour durch München, vorbei an den wichtigsten
Sehenswürdigkeiten |
An Zuschauern entlang
der Strecke fehlte es auch in diesem Jahr noch etwas, wobei doch
eine gewisse Steigerungsrate im Vergleich zu den Vorjahren zu
erkennen war. Somit waren diesmal wesentlich mehr musikalische
Attraktionen vorhanden, die die Läufer anfeuerten und für Stimmung
sorgten. Die Zuschauermengen waren eher in Form von einzelnen
Gruppen anzutreffen. Aber da wo sich welche befanden, sorgten sie
für eine Läufer aufbauende Stimmung. Die meisten Zuschauer befanden
sich nebst Stadion vor allem auf dem Marienplatz. Vor Ort auch
Jochen Heringhaus,
Event-Manager von Runners Point und
bundesweit bekannter Running-Moderator. Er unterhielt
die Zuschauer und begrüßte die
vorbeiziehenden Läuferinnen und Läufer.
Wie
immer an dieser Stelle, mit einem lieben Gruß zurück.
Musikgruppen an
der Strecke und gute Stimmung im Läuferfeld erleichtern den
Marathonlauf |
Das eigentliche
Partyzentrum jedoch befand sich im Bereich des Zieleinlaufs im
Olympiastadion, wo die Läufer in einer Ehrenrunde die letzten Meter
zurücklegten. Eine Kapelle, sowie Bayern-3-Moderatoren Matthias
Matuschik und Peter Maisenbacher sorgten mit Infos, Moderation und
toller Musik für Partylaune. Als Erster durfte Erster Jonathan Wyatt
feiern, nachdem er nach 2:23:19 Stunden die Ziellinie im
Olympiastadion erreichte. Und genau so einen Sieger hatte man sich
seitens Veranstalter auch gewünscht. Der "Local Hero" kommt aus Rott
am Inn und startete für den Post-TSV Rosenheim. Anton Gröschl folgte
ihm nach 2:26:54 Stunden als Zweiter. Als Dritter lief Dirk
Schinkoreit nach 2:27:25 Stunden über die Ziellinie im Münchner
Olympiastadion. Bei den Frauen siegte Silke Fersch vom CIS Amberg
mit 2:44:10, gefolgt von Josefa Matheis vom TSG Eisenberg mit
2:50:29 Stunden. Insgesamt erreichten rund 7383 Läuferinnen und
Läufer das Ziel. Neben bester Verpflegung für die erschöpften
Zieleinläufer wartete auch noch ein freier Eintritt im
Olympia-Schwimmstadion zur Erholung und Regeneration.
Zieleinlauf im
Olympiastadion |
Einen Schönheitsfehler
gab es leider Im Anschluss bei der Urkundenausgabe. Seitens Mika
Timing versuchte man über zwei Drucker die über 7000 Finisher mit
Urkunden zu versorgen. Ziemlich erschöpft und fertig standen somit
viele weit über eine Stunde in dem dicht gedrängten und überfüllten
Wartepulk. Hintergrund der Warterei war, dass die Urkunden in diesem
Jahr nicht zugeschickt werden sollten, sondern unmittelbar nach
Zieleinlauf abgeholt werden konnten.
24. Oktober 2002: Nachtrag
zum Laufbericht:
Urkundenausgabe beim 3.medien.marathon münchen
[18.10.2002]
Das Organisationteam bedauert den Engpass bei der Urkundenausgabe.
Alle Teilnehmer, die gerne noch ihre Urkunde bekommen möchten,
können sich unter
info@medienmarathon.de bei uns melden und bekommen ihre Urkunde
zugeschickt. Im nächsten Jahr werden die Urkunden wieder per Post an
die Teilnehmer versendet. |