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Claudia
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Unverhoffte Olympia-Chancen:
Neben Günther und Rigau läuft auch Spieletrainerin Wehrsen um ein London-Ticket
Auf ein spannendes
Wochenende kann sich das Leichtathletik-Team Deutsche Sporthochschule Köln
freuen: Überraschend haben nun sogar gleich drei Athleten die Chance, noch auf
den Olympiazug nach London zu springen. Neben Leena Günther und Miguel Rigau
plötzlich auch Claudia Wehrsen. Allerdings sicher mit höchst unterschiedlichen
Ausgangsvoraussetzungen und Erwartungshaltungen. Am kommenden Montag, den 2.
Juli schlägt der Deutsche Leichtathletik-Verband den endgültigen London-Kader
dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) vor.
Bei den Europameisterschaften
hat Leena Günther nach einer guten Trainingswoche eine ordentliche Chance auf
einen Einsatz in der 4x100m-Staffel. Gemeinsam mit den 100m-Finalsitinnen Verena
Sailer, Tatjana Pinto und Anne Cibis würde die 21 Jahre alte Sprinterin dann
auch gleich zu den Medaillenkandidatinnen in Helsinki zählen. Die Vorläufe sind
am Samstag, das Finale am Sonntag. Und wer in der Staffel läuft, sollte auch mit
nach London fahren.
Für Miguel Rigau und Claudia
Wehrsen gilt derweil in der Heimat: Sowohl in der Frauen- als auch in der
Männerstaffel über 4x400m-Staffel sind fünf der sechs Plätze vergeben. Jeweils
ein Starter wird noch gesucht. Im Prinzip. Bei den Frauen wird nämlich zudem
noch der Gesamtauftritt des Quartetts in Helsinki mitentscheiden über die
komplette Staffelnominierung. Bisher seien die Einzel-Leistungen des deutschen
Damen-Quartetts in Summe nur bedingt Olympiawürdig gewesen, heißt es.
Rigau versucht sein Glück
bereits am Samstag in Erkelenz, versprüht aber nur verhaltenen Optimismus. Eine
Zeit nahe 46,50s muss es sein, eher noch schneller. Wir werden sehen, sagt der
deutsche 400m-Hallenmeister, der eigentlich in Topform ist, aber in der
Freiluftsaison bislang erst 46,88s auf die Bahn bringen konnte. Die Bestzeit aus
2011 steht bei 46,35s.
Anders verhält es sich bei
Wehrsen. Ihre Olympiachance kommt unverhofft, aber nicht unverdient. Nach den
mäßigen Zeiten der deutschen 400m-Konkurrenz und der eigenen starken Vorstellung
beim deutschen Meistertitel in der 4x400m-Staffel, lud Bundestrainer Tobias
Kofferschläger die 27 Jahre alte Athletin zur letzten Chance ein. Am Sonntag
(17.20 Uhr) trifft sie in Dormagen auf fünf Konkurrentinnen, die sich mit ihr im
direkten Vergleich um den letzten freien Platz bewerben werden. Mit ihrer
Staffel-Einzelzeit von deutlich unter 53,50s ist die deutsche
400m-Hürden-Vizemeisterin wahrlich nicht ohne Chance. Dafür müssen ihre
Trainingsgruppen bei den Juniorinnen sowie bei den gleichzeitig stattfindenden
Nordrhein-Meisterschaften der U16 in Bottrop auf ihre Spielertrainerin
verzichten. Eine bessere Entschuldigung als eine unverhoffte Olympia-Chance gibt
es wohl nicht.
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Autor und Copyright: Jens Koralewski für Laufen-in-Koeln
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