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LT DSHS Köln - Unverhoffte Olympia-Chancen
 
 
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28.06.2012  

 
 

 

 Claudia Wehrsen

 

Unverhoffte Olympia-Chancen:
Neben Günther und Rigau läuft auch Spieletrainerin Wehrsen um ein London-Ticket
 
Auf ein spannendes Wochenende kann sich das Leichtathletik-Team Deutsche Sporthochschule Köln freuen: Überraschend haben nun sogar gleich drei Athleten die Chance, noch auf den Olympiazug nach London zu springen. Neben Leena Günther und Miguel Rigau plötzlich auch Claudia Wehrsen. Allerdings sicher mit höchst unterschiedlichen Ausgangsvoraussetzungen und Erwartungshaltungen. Am kommenden Montag, den 2. Juli schlägt der Deutsche Leichtathletik-Verband den endgültigen London-Kader dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) vor.
 
Bei den Europameisterschaften hat Leena Günther nach einer guten Trainingswoche eine ordentliche Chance auf einen Einsatz in der 4x100m-Staffel. Gemeinsam mit den 100m-Finalsitinnen Verena Sailer, Tatjana Pinto und Anne Cibis würde die 21 Jahre alte Sprinterin dann auch gleich zu den Medaillenkandidatinnen in Helsinki zählen. Die Vorläufe sind am Samstag, das Finale am Sonntag. Und wer in der Staffel läuft, sollte auch mit nach London fahren.
 
Für Miguel Rigau und Claudia Wehrsen gilt derweil in der Heimat: Sowohl in der Frauen- als auch in der Männerstaffel über 4x400m-Staffel sind fünf der sechs Plätze vergeben. Jeweils ein Starter wird noch gesucht. Im Prinzip. Bei den Frauen wird nämlich zudem noch der Gesamtauftritt des Quartetts in Helsinki mitentscheiden über die komplette Staffelnominierung. Bisher seien die Einzel-Leistungen des deutschen Damen-Quartetts in Summe nur bedingt Olympiawürdig gewesen, heißt es.
 
Rigau versucht sein Glück bereits am Samstag in Erkelenz, versprüht aber nur verhaltenen Optimismus. „Eine Zeit nahe 46,50s muss es sein, eher noch schneller. Wir werden sehen“, sagt der deutsche 400m-Hallenmeister, der eigentlich in Topform ist, aber in der Freiluftsaison bislang erst 46,88s auf die Bahn bringen konnte. Die Bestzeit aus 2011 steht bei 46,35s.
 
Anders verhält es sich bei Wehrsen. Ihre Olympiachance kommt unverhofft, aber nicht unverdient. Nach den mäßigen Zeiten der deutschen 400m-Konkurrenz und der eigenen starken Vorstellung beim deutschen Meistertitel in der 4x400m-Staffel, lud Bundestrainer Tobias Kofferschläger die 27 Jahre alte Athletin zur letzten Chance ein. Am Sonntag (17.20 Uhr) trifft sie in Dormagen auf fünf Konkurrentinnen, die sich mit ihr im direkten Vergleich um den letzten freien Platz bewerben werden. Mit ihrer Staffel-Einzelzeit von deutlich unter 53,50s ist die deutsche 400m-Hürden-Vizemeisterin wahrlich nicht ohne Chance. Dafür müssen ihre Trainingsgruppen bei den Juniorinnen sowie bei den gleichzeitig stattfindenden Nordrhein-Meisterschaften der U16 in Bottrop auf ihre „Spielertrainerin“ verzichten. Eine bessere Entschuldigung als eine unverhoffte Olympia-Chance gibt es wohl nicht.





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Autor und Copyright: Jens Koralewski für Laufen-in-Koeln

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