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Kenia gegen Äthiopien beim
Olympiamarathon der Männer am Sonntag
Wer soll die kenianischen Marathonläufer schlagen beim mit Spannung erwarteten
Olympiamarathon der Männer am Sonntag (Start 12 Uhr MESZ)? Am ehesten traut man
dem einen oder anderen Äthiopier zu, einen Podestplatz zu erreichen. Die
kenianischen Favoriten heißen Wilson Kipsang, Sieger des BMW Frankfurt-Marathons
2011 (2:03:42), Emmanuel Mutai, Sieger des Virgin London Marathons 2011
(Bestzeit 2:04:40) und Abel Kirui, Weltmeister 2009 und 2011 (Bestzeit 2:05:04).
Die Herausforderer aus Äthiopien sind Ayele Absero, Getu Feleke und Dino Sefir.
Alle drei haben weit weniger Erfahrung mit der klassischen Strecke als ihre
kenianischen Kontrahenten.
Bei der Entscheidung am Sonntag
geht es nicht nur um Gold, Silber und Bronze. Die ersten Fünf sammeln auch
wichtige Punkte im Rennen um den Serien-Gesamtsieg 2011/2012 der World Marathon
Majors, der mit je 500.000 US-Dollar dotiert ist (1. Mann, 1. Frau).
Die World Marathon Majors,
bestehend aus den bedeutendsten Marathons weltweit (Boston, London, Berlin,
Chicago, New York) sind sozusagen der Grand Slam des Marathons. Neben diesen
WMM-Rennen werden auch bei den Marathonläufen im Rahmen von Weltmeisterschaften
und Olympischen Spielen Punkte vergeben.
Aussichtsreich im Rennen um den Gesamtsieg der Serie liegt einer der
kenianischen Podiums-Favoriten am Sonntag, Emmanuel Mutai. Seine persönliche
Bestzeit von 2:04:40 Stunden stellte er bei seinem Sieg beim Virgin London
Marathon 2011 auf. Außerdem war er 2009 Zweiter bei den Weltmeisterschaften in
Berlin. Mutai hat schon die WMM-Serie 2010/2011 gewonnen. Auch sein Landsmann
Wilson Kipsang würde von einem Podestplatz für die Gesamtwertung profitieren,
wobei anzumerken ist, dass beide noch eine Top-3-Platzierung bei einem der
Herbst-Marathons in Chicago oder New York benötigen würden, um einen möglichen
Gesamtsieg abzusichern.
Die besten Aussichten auf den WMM-Gesamtsieg hat allerdings ein anderer
Kenianer, der nicht in London am Start ist: Geoffrey Mutai, dem 2011 in Boston
die schnellste Zeit gelang, die je in einem Marathon erzielt wurde. Seine
2:03:02 gilt allerdings nicht als offizieller Weltrekord, da die Strecke des
Boston Marathons nicht den Kriterien genügt, die der Internationale
Leichtathletik Verband für bestzeitenwürdige Strecken ansetzt (zu starkes
Gefälle sowie zu große Entfernung zwischen Start und Ziel). Mutai will jedoch am
30. September beim BMW BERLIN-MARATHON beweisen, dass seine Zeit in Boston kein
Zufall war und dass es außerdem ein Fehler war, ihn nicht für den
Olympiamarathon zu nominieren.
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Autor und Copyright: Thomas Steffens für Laufen-in-Koeln
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