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Bei
bestem Laufwetter machten sich am 6. April rund 4600 Teilnehmer auf
die Marathonstrecke, einer attraktiven Schleife durch Bonn.
Begleitet von 250.000 Zuschauern wurde die Strapaze zum
abwechslungsreichen Volksfest. Eine runde Sache, so darf man wohl
die dritte Auflage des RheinEnergy Marathon Bonn bezeichnen. Von den
Läufern zufrieden angenommen, von den Zuschauern begeistert verfolgt
und von den Pressevertretern mit höchster Aufmerksamkeit begleitet.
8.000 Teilnehmer hatten sich die Veranstalter in der
Planungsphase gewünscht. Ganz so viele sind es dann aber doch nicht
mehr geworden. An der Organisation oder gar einem schlechten Ruf
konnte es keinesfalls gelegen haben. Viel mehr war es die wachsende
Konkurrenz. Und somit mussten sich die Bonner Veranstalter die
Marathonis in diesem Jahr mit dem 1. rhein-marathon düsseldorf und dem
1. Karstadt RuhrMarathon teilen. Dennoch, verbuchten sie einen neuen
Anmelderekord. Klaus Malorny, Organisationsleiter zeigte sich
insgesamt gesehen voll zu frieden.
Zur
gewachsenen Attraktivität der Veranstaltung trug in diesem Jahr der
neue Startbereich bei. Statt im Niemandsland zwischen Koblenzer Tor
und Kennedybrücke durften sich die Läufer auf dem Marktplatz
aufstellen. Unterstützt von ihren Fans auf der großen Tribüne, die
noch mehr Zuschauern Platz bot als im letzten Jahr, starten die
Teilnehmer gegen 9:45 über die Sternstraße in ihr persönliches
Abenteuer. Eine dreiviertel
Stunde früher machten sich rund 1500 Inliner auf den Weg. Bei
frischen Temperaturen mit knapp über dem Gefrierpunkt, aber fast
wolkenfreien Himmel. Frieren musste dennoch niemand unter den
Aktiven, denn spätestens nach den ersten Kilometern kam man in der
Sonne schnell ins Schwitzen.
Das fast endlos erscheinende Teilnehmerfeld, dass sich durch Bonn
schlängelte, war keineswegs allein. Reichlich Unterstützung
erhielten sie von zahlreichen Zuschauern. Auf dem Weg durch die
Stadtteile wie Kessenich, Bad Godesberg, Popelsdorf und Friesdorf,
überall wurden sie phonetisch empfangen und angefeuert. Da wurde
kräftig auf die Trommel eingeschlagen, Glocken geschwunden und
Rasseln geschwungen. Zur weiteren Unterstützung trafen die
Marathonis auf dem Weg zum Ziel auch einige Musikgruppen an, die den
Aktiven den Takt vorgaben und für einen zusätzlichen Schub
verhalfen. Für eine optimale Unterstützung sorgten aber auch
vereinzelte, offizielle Pacemaker, die den Läufern eine feste
Laufzeit anboten und somit eine konstante Laufgeschwindigkeit
vorgaben. Ein Service, der auf Wunsch vieler Teilnehmer noch mit ins
Angebot aufgenommen wurde. Gut aufgehoben waren aber auch
organisierte Gruppen, die sich gegenseitig unterstützten. So z.B.
die Teilnehmer des DSHS Ausdauer- und Marathon Camp. Ihre Trainer
begleiteten ihre Schützlinge auf dem langen Weg. Unter ihnen auch
Campleiter Jürgen Wicharz, der mit
Inliner nebenher fuhr. Optimal lief es aber auch für die Kölnerin
Eva Hagberth vom Kanu Klub Grün Gelb. Ihr Begleiter verlieh ihr
wahrlich Flügel. Nachdem sie sich bereits bei mehreren
Marathon-Läufen vergeblich an der 4-Stundengrenze versucht hatte,
belegte sie dank Heinz Geilenkirchen vom GSV-Porz mit einer Zeit von
03:51:10 Stunden in der Gesamtwertung der Frauen den 103. Platz. Auf
der zweiten Streckenhälfte lief sie lediglich nur 36 Sekunden
langsamer. Nicht minderwenig war aber auch die Leistung von 65
dialysebedürftige Kinder. Wie bei einem Staffellauf liefen sie
jeweils einen Teilabschnitt der Strecke. Besondere Aufmerksamkeit
schenkte Laufen-in-Koeln dem noch jungen
Frühjahrs-Marathonklassiker. In aller Frühe machte sich der
Ultralangstreckenläufer Detlev Ackermann von Köln aus laufend auf
den Weg nach Bonn. Nahm am Marathon teil und lief im Anschluss
wieder zurück nach Köln. Eine Laufleistung von 100km. Weitere
bekannte Gesichter: Komiker Wigald Boning und Astrid Benöhr. Joe
Kelly gab vorzeitig aus gegebenen Gründen auf.
Weit voraus gelaufen, war das
Spitzenfeld, das dem Hauptfeld buchstäblich davon lief. Wie auch
schon im letzten Jahr konnte sich der Ukrainer Andrey Toptun an der
Spitze behaupten und gewann nun schon zum zweiten Mal den
Bonn-Marathon. Mit der berechtigten Startnummer '1' erreichte er
nach 2:17:07 die Ziellinie und stellte somit einen neuen
Streckenrekord auf. Direkt dahinter mit einer Siegeszeit von 2:17:07
finishte als Zweiter der Kenianer Samuel Okemwa. Nach 2:42:02
Stunden erreichte die erste Frau die Ziellinie vor dem historischen
Rathaus. Die Polin Joanna wollte eigentlich in Washington laufen,
verpflichtete sich aber dann in Bonn, nachdem der Marathon aufgrund
des Irak-Krieges in den USA abgesagt wurde. Ihr folgten die Russin
Ivana Martincova mit 2:49:27 und die aus Ukraine stammende Olena
Rozhko mit 2:51:09.
Fleißig war aber auch die zahlreiche Unterstützung rund um den Lauf,
ohne die so eine große Veranstaltung gar nicht stattfinden könnte.
Für einen reibungslosen Ablauf sorgten 275 Einsatzkräfte unter der
Gesamtleitung des Deutschen Roten Kreuzes, sowie 57 Einsatzkräfte
der Feuerwehr. Insgesamt waren 1.500 Helfer und 62 Vereine im
Dienste des Bonner Marathon tätig.
Damit die Teilnehmer unterwegs nicht verdursteten, oder gar einen
Hungerast erleiden mussten, sorgten 9 Verpflegungsstellen entlang
der Strecke. Fleißige Hände verteilten 5.250 Liter Cola, 28.000
Bananen, sowie 5.000 Stück Obst unter die vorbeilaufenden
Marathonis.
Die
Strapazen sollten sich aber lohnen. Im Ziel wartete eine eine
Medaille und ein schönes Finisher-Shirt.
Für den verloren gegangenen Energiehaushalt wartete
auf die Athleten ein großes, weiträumiges Buffet mit zahlreichen
Sitzgelegenheiten. Neben Wasser, Coca-Cola, Tee und Säften gab es
Berliner, Bananen, Schokoriegel und weitere Köstlichkeiten.
Nun wäre
doch eigentlich alles vorbei und die Läufer könnten nach Hause
fahren? Nicht so in Bonn, denn an nach Hause fahren dachte hier
niemand. Das nächste Ziel befand sich auf dem Münsterplatz, in einem
Festzelt. Hier fand die AfterRun Party
statt. Bei Nudeln und Bier konnte sich hier jeder trösten, bzw.
feiern lassen. Je nach Verfassung und Ausgang des persönlichen
Rennens.
Insgesamt betrachtet war es eine durchweg
gelungene und vor allem gut organisierte Veranstaltung, die bei den
Teilnehmern und der Bonner Bevölkerung mit Begeisterung aufgenommen
wurde. Somit darf man sich schon jetzt auf die 4. Auflage am 4.
April 2004 freuen. |