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Weltrekordhalter Patrick Makau startet beim BMW Frankfurt Marathon |
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Amtierender
Weltrekordhalter Patrick Makau |
Spektakuläre Verpflichtung für das Weltklasse-Rennen am 28. Oktober
Renndirektor Jo Schindler ist
für den BMW Frankfurt Marathon eine spektakuläre Verpflichtung gelungen: Wie
Schindler am Dienstag mitteilte, wird Weltrekordhalter Patrick Makau am 28.
Oktober um 10 Uhr an der Startlinie vor dem Messeturm stehen. Der 27-jährige
Kenianer siegte am 25. September 2011 beim BMW Berlin-Marathon in 2:03:38
Stunden, vier Wochen später verpasste sein Landsmann Wilson Kipsang in Frankfurt
diese Bestmarke nur um vier Sekunden. Wir hatten mit Patrick und seinem Manager
Zane Branson sehr gute und intensive Gespräche und sind glücklich, dass er sich
für den BMW Frankfurt Marathon entschieden hat, sagt Schindler. Beim ältesten
deutschen Stadtmarathon - durch die Frankfurter City wird seit 1981 gelaufen -
wird damit erstmals der Weltrekordhalter an den Start gehen. Das ist der
Ritterschlag für Frankfurt und unsere Veranstaltung, die in den vergangenen
Jahren im Spitzen- und Breitensport einen unglaublichen Boom zu verzeichnen hat.
Patrick wird sich akribisch vorbereiten und alles versuchen, sagt der
Sportliche Leiter Christoph Kopp.
Die Zielsetzung von Makau, der
wie Geoffrey Mutai nicht für die kenianische Olympiamannschaft nominiert wurde,
ist klar: Er will eine ganz schnelle Zeit laufen, um zu beweisen, dass der
kenianische Verband mit seiner Nichtberücksichtigung einen Fehler begangenen
hat. Schindler: Wer einen Weltrekordhalter unter Vertrag nimmt, hat natürlich
eine hohe Erwartungshaltung. Unser BMW Frankfurt Marathon ist voriges Jahr das
weltweit zweitschnellste Rennen gewesen, bei uns ist alles möglich! Wilson
Kipsang war im vergangenen Jahr in Frankfurt zuvor nicht für möglich gehaltene
2:03:42 Stunden gelaufen, in der Festhalle fehlte nur ein Wimpernschlag zum
Weltrekord. Das hat uns Mut gemacht, den ganz großen Wurf zu versuchen, sagt
Kopp, der mit Makau und dessen Management seit langem in Kontakt war. Dass sich
Patrick letztlich für Frankfurt und damit gegen New York entschieden hat,
verdeutlicht seinen ungeheuren sportlichen Ehrgeiz. Denn finanziell konnten wir
mit New York nicht mithalten.
Makau begann seine
internationale Straßenlaufkarriere im Jahr 2006 mit einem Sieg bei einem
Halbmarathon in der Türkei - obwohl er nicht richtig eingewiesen wurde, den
Startschuss verpasste und zunächst 100 Meter Rückstand hatte. Im Mai 2006 war er
zudem bei den 25 Kilometern von Berlin erfolgreich. 2007 blieb er in vier von
fünf Halbmarathon-Rennen unter einer Stunde, unter anderem in Berlin (58:56
Minuten) und als Vizeweltmeister in Udine (59:02). Seine Halbmarathon-Bestzeit
von 58:52 Minuten lief er 2009 als Sieger in Ras Al Khaimah (Vereinigte
Arabische Emirate). Im gleichen Jahr folgte sein Marathondebüt in Rotterdam
(4./2:06:14). 2010 folgten Siege in Rotterdam (2:04:48) und in Berlin (2:05:08)
bei Dauerregen. Nach dem Rennen sagte er, dass ihm die Wetterbedingungen
eineinhalb Minuten Zeit gekostet hätten. Diese Einschätzung bestätigte er
eindrucksvoll ein Jahr später, als er beim BMW Berlin-Marathon exakt 90 Sekunden
schneller war und im direkten Duell Haile Gebrselassie den Weltrekord entriss.
Den London-Marathon 2012 musste Makau nach 16 Kilometern wegen einer
Muskelzerrung vorzeitig beenden. Der BMW Frankfurt Marathon am 28. Oktober 2012
wird nun sein achtes Rennen über die längste olympische Laufdistanz sein. Es
ist eine Ehre, mit Patrick Makau eine herausragende Persönlichkeit des
Laufsports in Frankfurt begrüßen zu dürfen, sagt Schindler.
Makau lebt mit seiner Frau und
drei gemeinsamen Kindern (eine vierjährige Tochter, zwei sechs Monate alte
Jungs) in Ngong, einem kleinen Städtchen mit 21.000 Einwohnern in 1.960 Metern
Höhe, etwa 15 Kilometer entfernt von der kenianischen Hauptstadt Nairobi. Die
Ngong Hills sind Schauplatz von Karen Blixens Buch Jenseits von Afrika.
Aufgewachsen ist er in
Manyanzwani, rund 40 Kilometer entfernt von Nairobi. Für das Laufen begeisterte
er sich erst im Alter von 18 Jahren auf der Oberschule, inspiriert von dem
früheren Chicago-Sieger Patrick Ivuti und von Jimmy Muindi (Rotterdam-Sieger
2005). Ich habe gesehen, dass es ihren Familien durch ihre Erfolge besser ging.
Ich wollte so werden wie sie, sagt er. Zu einem Idol für Makau wurde später der
ehemalige Marathon-Weltrekordhalter Paul Tergat (2:04:55/2003). Mittlerweile hat
der Kenianer selbst die Eintrittskarte in ein besseres Leben gelöst, aus dem
in ärmlichen Verhältnissen aufgewachsenen Farmersohn ist ein wohlhabender Mann
geworden.
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Autor und Copyright: Uwe Martin für Laufen-in-Koeln
Foto: Veranstalter/Victah Sailer
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