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Geoffrey
Mutai |
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42,195km in 2:04:15
Geoffrey Mutai hat den 39. BMW
BERLIN-MARATHON mit einer Jahresweltbestzeit von 2:04:15 Stunden gewonnen. In
einem dramatischen Finish war der 30-jährige Kenianer schließlich nur einen
halben Schritt beziehungsweise eine Sekunde vor seinem Trainingspartner Dennis
Kimetto im Ziel - es war die knappste Entscheidung in der 38-jährigen Geschichte
des Rennens. Lässt man die nicht rekordtauglichen Zeiten des Boston-Marathons
außen vor, waren dies die viert- und fünftbesten Ergebnisse aller Zeiten,
außerdem lief Dennis Kimetto einen inoffiziellen Debütanten-Weltrekord.
Geoffrey Mutai hat durch seinen
Sieg in Berlin, bei dem er den Weltrekord von Patrick Makau (2:03:38 in Berlin
2011) um lediglich 37 Sekunden verpasste, vorzeitig die World Marathon Majors (WMM)-Serie
2011-2012 gewonnen. Damit sicherte er sich eine Prämie von einer halben Million
US-Dollar, die er zusätzlich zu den Berliner Preis- und Zeitgeldern erhält, die
sich auf 70.000 Euro belaufen. Dritter wurde ein weiterer Debütant: Geoffrey
Kipsang lief 2:06:12 und machte den kenianischen Triumph perfekt.
Bei den Frauen lief Aberu
Kebede (Äthiopien) zum zweiten Sieg in Berlin nach 2010. Sie gewann in
hochklassigen 2:20:30 Stunden vor ihrer Landsfrau Tirfi Tsegaye (2:21:19) und
der Ukrainerin Olena Shurhno (2:23:32). Alle drei Läuferinnen erzielten
persönliche Bestzeiten, Shurhno stellte sogar einen Landesrekord auf.
Eine starkes Rennen zeigte Jan
Fitschen (TV Wattenscheid), der sich als 14. auf 2:13:10 verbesserte, damit
erstmals unter 2:15 blieb und eine deutsche Jahresbestzeit aufstellte. Es war
die schnellste Zeit eines deutschen Marathonläufers seit 2009. Damals war André
Pollmächer in Düsseldorf 2:13:09 gelaufen. Für Anna Hahner (Fulda) reichte es
nicht ganz zu einer neuen Bestzeit, aber die 22-Jährige lief in ihrem zweiten
Marathon ein gutes Rennen und wurde mit 2:30:37 Stunden Achte.
40.987 Läufer aus 125 Nationen
hatten für die 39. Auflage des BMW BERLIN-MARATHON gemeldet, rund eine Million
Zuschauer standen an der Strecke. Die Wetterbedingungen - Sonnenschein,
Starttemperaturen um 10 Grad Celsius, aber phasenweise etwas Wind - waren
insgesamt einmal mehr sehr gut in Berlin.
Das Rennen der Männer
An der Halbmarathonmarke
war die zu diesem Zeitpunkt noch neunköpfige Spitzengruppe mit 62:06 Minuten
etwas langsamer als geplant. Angepeilt war bei der Jagd nach dem Weltrekord von
Patrick Makau eine Durchgangszeit von 61:40. Doch die Bestmarke war trotz des
Rückstandes noch nicht ganz außer Reichweite. "Nach 30 Kilometern habe ich
gesehen, dass wir zu langsam sind. Deswegen habe ich das Tempo erhöht", erklärte
Geoffrey Mutai, der dann den nächsten 5-km-Abschnitt in famosen 14:19 Minuten
absolvierte. Dabei sprintete er Kilometer 32 in 2:42 Minuten herunter - das ist
der schnellste je beim Berlin-Marathon gelaufene Kilometerabschnitt - und wurde
dann für Kilometer 33 in 2:48 gestoppt. Damit war die Spitzengruppe auseinander
gerissen.
Die letzten Tempomacher waren
bei Kilometer 30 beziehungsweise 31 aus dem Rennen gegangen, Jonathan Maiyo
(Kenia) und Geoffrey Kipsang fielen während des Mutai-Zwischensprints zurück.
Nicht so jedoch der Trainingspartner des späteren Siegers, Dennis Kimetto. Der
28-Jährige, der in diesem Jahr bereits den Vattenfall BERLINER HALBMARATHON
gewonnen hatte und danach in Berlin einen 25-km-Weltrekord aufgestellt hatte
(1:11:18 Stunden), heftete sich an die Fersen des Boston- und
New-York-Marathon-Siegers von 2011, Geoffrey Mutai. Zwischen Kilometer 38 und 40
kamen die beiden im Vergleich mit Makaus Zwischenzeiten bis auf eine Sekunde an
die Weltrekord-Splits heran. Doch auf den letzten beiden Kilometern konnten sie
das enorme Tempo nicht mehr ganz halten und wurden langsamer. So ausgelaugt
waren Mutai und Kimetto am Ende der Weltrekordjagd, dass es nicht einmal mehr zu
einem richtigen Endspurt kam. Geoffrey Mutai verteidigte seinen knappen
Vorsprung bis ins Ziel.
"Wir hatten eine Chance auf den
Weltrekord, aber es hat auf den letzten Kilometern nicht gereicht. Ich bin aber
trotzdem zufrieden mit meinem Ergebnis", sagte Geoffrey Mutai, der nach 35 km
ein leichtes Problem im linken Bein bekam. "Deswegen musste ich etwas
vorsichtiger sein." Am Ende reichte es trotzdem, um die Jahresweltbestzeit des
Äthiopiers Ayele Abshero, der in Dubai im Januar 2:04:23 gelaufen war, um acht
Sekunden zu unterbieten.
Im fünften Marathon gelang Jan
Fitschen (TV Wattenscheid) endlich die erhoffte Zeit unter 2:15 Stunden. Geführt
von Tempomachern hatte der 35-Jährige, der bisher 2:15:40 erreicht hatte, die
Halbmarathonmarke nach 66:59 Minuten erreicht. Trotz einer folgenden, kurzen
Toilettenpause lief Jan Fitschen den zweiten Abschnitt schneller als den ersten.
"Ich bin überglücklich. Die Stimmung war toll, und die Zuschauerunterstützung
hat mir geholfen", sagte Jan Fitschen, der die deutsche Jahresbestzeit von Sören
Kah (LG Lahn/2:14:25) um 75 Sekunden unterbot.
Das Rennen der Frauen
Im Frauenrennen bestimmten die
beiden äthiopischen Trainingspartnerinnen Aberu Kebede und Tirfi Tsegaye von
Beginn an das Tempo an der Spitze. An der Halbmarathonmarke (Durchgangszeit:
1:10:33) lief auch noch Flomena Chepchirchir in der Spitzengruppe, doch die
Kenianerin fiel vor der 30-km-Marke deutlich zurück. Die Entscheidung fiel dann
kurz vor der 35-km-Marke, als sich Aberu Kebede absetzen konnte. Mit 2:30:30
Stunden verbesserte sie ihren persönlichen Rekord um drei Sekunden. "Ich wollte
unter 2:20 laufen, aber es hat nicht ganz gereicht. Aber ich freue mich, dass
ich zum zweiten in Berlin gewonnen habe", erklärte die erst 23-jährige Aberu
Kebede, die sich an Sieg- und Prämiengeldern insgesamt 55.000 Euro verdiente.
Anna Hahner war lange Zeit auf
Kurs für eine Zeit von knapp unter 2:30:00 Stunden. Nach 1:14:28 Stunden hatte
die 22-Jährige, geführt von mehreren Tempomachern, die Halbmarathonmarke
erreicht. Doch in der zweiten Hälfte konnte sie das Tempo nicht ganz halten.
"Wir waren im Plan beim Halbmarathon, und ich habe mich auch danach gut gefühlt.
Aber dann habe ich pro Kilometer ein paar Sekunden verloren", erklärte Anna
Hahner, die mit 2:30:37 ihre eigene Bestmarke um nur 23 Sekunden verpasste.
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Autor und Copyright: Thomas Steffens für Laufen-in-Koeln
Foto: BMW BERLIN-MARATHON/Jiro Mochizuki
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