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Wo würden sie am liebsten einen
Marathon laufen? Sicherlich dort, wo man beste Aussichten auf eine gute Zeit
hat. Oder freuen sie sich nicht über eine neue, persönliche Bestzeit?
Gute Aussichten auf eine gute
Zeit hat man in Berlin, oder z.B. Frankfurt. Das versprechen zumindest die
jeweiligen Veranstalter und verweisen dabei auf Traumzeiten von 2:03:38, bzw.
2:03:42 Stunden. Das sind Fakten, die die Marathonläufer dort in Scharen an den
Start locken. Köln hingegen scheint da keine schnelle Strecke zu sein, da
liegt der Streckenrekord lediglich bei 2:08:36 Stunden. Doch wie kommt es, dass
der Streckenrekord in New York bei 2:05:05 liegt, obwohl die Strecke dort mit
seinen 5 Brücken und seinem anspruchsvollen Streckenverlauf um einiges
schwieriger zu laufen ist, als die Kölner Strecke?
"Einen Weltrekord kann man im
Prinzip auf (fast) jeder Strecke aufstellen", erläutert der Kölner Renndirektor
Markus Frisch: "Es ist lediglich eine Frage des Geldes". Würde man z.B. den
aktuellen Marathon-Weltrekordhalter Patrick Makau Musyoki über die Kölner Strecke schicken, so würde der
Köln-Marathon aufgrund der erbrachten Leistung dieses Ausnahmesportlers von
heute auf morgen ebenfalls zu den schnellsten Strecken der Welt gehören. Da sich
so einen Weltstar in Deutschland höchstens Berlin oder Frankfurt leisten kann,
ist Köln augenscheinlich nicht schnell, obwohl die Strecke dies sicherlich
hergeben könnte. Im letzten Punkt ist sich da der Kölner Athletenbetreuer Thomas Eickmann
mehr als sicher. Der
ehemalige Marathonläufer und Trainer mit einer persönlichen Bestzeit von 2:13:24
Stunden ist schon überall auf der Welt gelaufen und weiß worauf es ankommt.
"Vergleicht man die Frankfurter Strecke mit der aktuellen Kölner Strecke, so
haben beide etwas gemeinsam: Sie weisen lange Geraden auf und begünstigen damit
gute Laufzeiten", erklärt Eickmann Laufen-in-Koeln gegenüber. Auf einer
geraden Strecke lässt sich halt schneller laufen, als auf einer kurvenreichen
Strecke. "Auch sonst weisen
beide Strecken im Prinzip gleiche Höhenmeter auf", ergänzt er. Somit bietet
Köln im Prinzip die gleich guten Bedingungen wie Frankfurt. Köln hat im
Vergleich zu Frankfurt übrigens den Vorteil, dass man nach rund 21 Kilometern,
nachdem sich das Feld auseinander gezogen hat, in die stimmungsreiche Innenstadt
kommt und somit auf der zweiten, entscheidenden Hälfte noch mal ordentlich
angefeuert wird. "Das ist großartig und für den Athleten eine große
Unterstützung", urteilt Thomas Eickmann.
Letztendlich hängt eine gute
Zeit aber nicht nur von der Strecke ab. Entscheidend sind neben der persönlichen
Tagesform eines Atheleten, auch z.B. das Wetter. Was nützt eine schnelle
Strecke, wenn man von Sturmböen fast von der Straße geblasen wird.
In diesem Jahr ist in Köln
unter anderem der Läufer Seboka Tola aus Äthiopien am Start. Er weist eine
persönliche Bestzeit von 2:06:17 auf. Sollte er diese Leistung in Köln
wiederholen, oder gar verbessern können, so würde Köln der Weltbestzeit
zumindest schon mal ein Stückchen näher kommen.
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Autor und Copyright: Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln
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