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Laufstreckengeheimnisse Teil 22: Altrömische Straßenkarte |
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Auf dem Roncalliplatz, der
Südseite vom Kölner Dom, befinden sich rechtwinklig angeordnete Linien.
Beim Köln-Marathon sollte man diesen jedoch nicht folgen. |
Verwirrende Linienführung auf dem Roncalliplatz
Beim RheinEnergie Marathon Köln, einer der größten Marathon in Deutschland,
führt die Laufstrecke am Kölner-Dom (offizieller Name: Hohe Domkirche St. Petrus)
vorbei. Andächtig schauen viele Läuferinnen
und Läufer dabei hinauf zum Himmel,
um das 157,38 Meter hohe Weltkulturerbe im Ganzen wahrzunehmen. Wenn man etwas
zur Geschichte Kölns mitnehmen möchte, lohnt sich aber auch ein Blick auf den
Boden. Hier befinden sich Linienführungen auf dem Roncalliplatz, der Südseite
der Kathedrale, die allesamt im rechten Winkel angeordnet sind. Aber beim
Marathon hat man da sicherlich keinen Blick hierfür, zumal sich das
Gesamtgebilde auch eher aus der Höhe erfassen lässt. Aber vielleicht ist es
Ihnen ja bisher noch gar nicht aufgefallen, oder haben dies flüchtig gar als
moderne Kunst eingestuft.
Bei den Linien handelt es sich
um Straßenachsen aus der römischen Zeit, sowie Häuserfundamente, allesamt
rechteckig oder quadratisch. Daraus ergibt sich ein Bild aus unterschiedlichen
Linien, die sich Nord-Süd oder West-Ost aneinander kreuzen. Doch wie kommt es
dann zu den Überlappungen mancher Linien? Ganz genau darf man diese "Zeichnung"
dann nicht nehmen. Der Entwurfsverfasser zur Bepflasterung hat die Ausgrabungen
(1969-1971) zum Vorbild genommen und dies zu einer Idee zusammengefasst und
daraus ein neues Bild geschaffen. Es handelt sich dabei genau genommen um eine
künstlerische Interpretation der rechtwinklig angeordneten
Ausgrabungsfundamente. Die gestrichelte Linie hingegen darf man als Gegeben
sehen. Sie markieren ganz genau die damalige Lage der Straßen.
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Autor und Copyright: Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln
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