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BMW Frankfurt Marathon: Makau kämpft sich im Kühlschrank zum Sieg |
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Patrick
Makau |
Meselech Melkamu läuft
Streckenrekord, Lisa Hahner debütiert mit 2:31:28 / Auch Sören Kah überzeugt
Patrick Makau hat den 31. BMW
Frankfurt Marathon gewonnen. Der kenianische Weltrekordler erreichte nach einem
dramatischen Rennen, in dem er mehrmals aus der Spitzengruppe herausgefallen
war, das Ziel in der Festhalle nach 2:06:08 Stunden. Bei sehr kalten
Temperaturen von 2 bis 4 Grad Celsius aber sonnigem, trockenem Wetter hatte
Patrick Makau leichte muskuläre Probleme, so dass der Weltrekord (2:03:38)
frühzeitig außer Reichweite war. Hinter Patrick Makau wurde Deressa Chimsa
(Äthiopien/2:06:52) Zweiter vor Gilbert Kirwa (Kenia/2:07:35).
Ein grandioses Marathondebüt
lief Meselech Melkamu. Die Äthiopierin kam nach 2:21:01 Stunden ins Ziel und
lief das drittschnellste Debüt aller Zeiten über die 42,195 km. Zweite wurde
Georgina Rono (Kenia) mit 2:21:39, als Dritte folgte die Titelverteidigerin
Mamitu Daska (Äthiopien) in 2:23:52. Sören Kah (LG Lahn-Aar Esterau) gelang im
dritten Marathon eine erneute Steigerung. Er blieb mit 2:13:57 zum ersten Mal
unter 2:14 Stunden. Ein prima Debüt lief Lisa Hahner (Run2Sky.com), die als
Achte nach 2:31:28 ins Ziel kam. Die Rekordzahl von 16.034 Läufern hatte für den
BMW Frankfurt Marathon gemeldet.
Im Männerrennen geriet bei
Temperaturen von knapp über dem Gefrierpunkt die Weltrekordzeit schnell außer
Reichweite. Bereits nach 10 km war Patrick Makau bei einer Zwischenzeit von
29:56 Minuten rund 40 Sekunden langsamer als bei seinem Rekordrennen in Berlin
vor einem Jahr. In der Folge fasste sich der Superstar immer wieder an die
Oberschenkel seiner Beine. "Ich hatte leichte muskuläre Probleme. Es war so
kalt, dass meine Muskeln nicht richtig reagierten", erklärte Patrick Makau. Die
Kälte wird dabei sicherlich eine Rolle gespielt haben. "Ich bin trotzdem ohne
Handschuhe gelaufen, da ich das anders nicht gewohnt bin." Mehrmals fiel Patrick
Makau aus der Spitzengruppe, die die Halbmarathonmarke nach 62:52 Minuten
erreicht hatte, doch er kam immer wieder zurück.
Als sich bei Kilometer 33 der
Äthiopier Deressa Chimsa absetzte und schnell einen Vorsprung von rund 50 Metern
herauslief, schien die Entscheidung zugunsten des Halbmarathon-Weltmeisters
schon gefallen zu sein. Doch einmal mehr kam Patrick Makau zurück. Bei 35 km
hatte er den Abstand auf zwei Sekunden verringert, drei Kilometer vor dem Ziel
zog er schließlich vorbei und übernahm erstmals in dem Rennen die Führung. Nun
war es Patrick Makau, der einen dieses Mal entscheidenden Vorsprung herauslief.
"Das war mein härtester Marathon. Ich musste mich durchkämpfen, und es hat viel
Kraft gekostet, immer wieder an die Spitze heranzulaufen", sagte Patrick Makau,
nachdem er in 2:06:08 klar vor Deressa Chimsa (2:06:52) und Gilbert Kirwa
(2:07:35) gewonnen hatte. Vier weitere Läufer blieben in Frankfurt unter 2:10
Stunden: Peter Some (Kenia/2:08:29), Bazu Worku (Äthiopien/2:08:35), Albert
Matebor (2:08:53) und Victor Kipchirchir (beide Kenia/2:09:13) belegten die
Ränge vier bis sieben.
Eine starke Leistung zeigte
einmal mehr Sören Kah. Der 30-Jährige war vor einem Jahr in Frankfurt sein Debüt
gelaufen mit 2:17:58 und lief nun schon gut vier Minuten schneller ins Ziel in
der Festhalle. "Es war ein perfekter Lauf für mich, ich habe mein Ziel erreicht.
Es war fast eine Punktlandung", sagte Sören Kah, nachdem er als 16. in 2:13:57
Stunden ins Ziel gelaufen war.
Im Rennen der Frauen hielten
sich die favorisierten Äthiopierinnen genau an den avisierten Tempo-Zeitplan.
Nach 70:25 Minuten erreichten Meselech Melkamu, Bezunesh Bekele, Mamitu Daska
sowie die beiden Kenianerinnen Georgina Rono und Agnes Barsosio die
Halbmarathonmarke. Nachdem Bezunesh Bekele und Mamitu Daska bereits
zurückgefallen waren, fiel die Entscheidung etwa bei Kilometer 37. Hier setzte
sich die 10.000-m-Afrikarekordlerin Meselech Melkamu ab. Während sie in 2:21:01
Stunden gewann, lief die zweitplatzierte Georgina Rono mit 2:21:39 eine Bestzeit
und blieb ebenfalls noch unter dem alten Kursrekord (2:21:59). Mamitu Daska
(2:23:52) und Bezunesh Bekele (2:23:58) sorgten dafür, dass erstmals in
Frankfurt vier Läuferinnen unter 2:24 Stunden rannten. Besser waren in dieser
Hinsicht in diesem Jahr nur die Marathonläufe in Dubai, London und Chicago. Auch
Agnes Barsosio lief als Fünfte mit 2:24:27 noch eine gute Zeit.
Vier Wochen nach dem achten
Platz ihrer Zwillingsschwester Anna beim Berlin-Marathon belegte Lisa Hahner
genau diesen Rang auch beim BMW Frankfurt Marathon. Nach einer
Halbmarathon-Durchgangszeit von 1:16:01 schaffte es die 22-Jährige sogar, die
zweite Hälfte noch etwas schneller zu laufen (1:15:28). "Ich bin begeistert vom
Marathon", sagte Lisa Hahner, nachdem sie in 2:31:28 ins Ziel gelaufen war. "Mir
haben die kalten Temperaturen nichts ausgemacht. Es gab auch keinen wirklich
harten Punkt im Rennen für mich."
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Autor und Copyright: Uwe Martin für Laufen-in-Koeln
Foto: Veranstalter/ BMW Frankfurt Marathon
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