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BMW Frankfurt Marathon: Makau kämpft sich im Kühlschrank zum Sieg
 
 
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28.10.2012  

 
 

Patrick Makau

 
Meselech Melkamu läuft Streckenrekord, Lisa Hahner debütiert mit 2:31:28 / Auch Sören Kah überzeugt
 

Patrick Makau hat den 31. BMW Frankfurt Marathon gewonnen. Der kenianische Weltrekordler erreichte nach einem dramatischen Rennen, in dem er mehrmals aus der Spitzengruppe herausgefallen war, das Ziel in der Festhalle nach 2:06:08 Stunden. Bei sehr kalten Temperaturen von 2 bis 4 Grad Celsius aber sonnigem, trockenem Wetter hatte Patrick Makau leichte muskuläre Probleme, so dass der Weltrekord (2:03:38) frühzeitig außer Reichweite war. Hinter Patrick Makau wurde Deressa Chimsa (Äthiopien/2:06:52) Zweiter vor Gilbert Kirwa (Kenia/2:07:35).
 
Ein grandioses Marathondebüt lief Meselech Melkamu. Die Äthiopierin kam nach 2:21:01 Stunden ins Ziel und lief das drittschnellste Debüt aller Zeiten über die 42,195 km. Zweite wurde Georgina Rono (Kenia) mit 2:21:39, als Dritte folgte die Titelverteidigerin Mamitu Daska (Äthiopien) in 2:23:52. Sören Kah (LG Lahn-Aar Esterau) gelang im dritten Marathon eine erneute Steigerung. Er blieb mit 2:13:57 zum ersten Mal unter 2:14 Stunden. Ein prima Debüt lief Lisa Hahner (Run2Sky.com), die als Achte nach 2:31:28 ins Ziel kam. Die Rekordzahl von 16.034 Läufern hatte für den BMW Frankfurt Marathon gemeldet.
 
Im Männerrennen geriet bei Temperaturen von knapp über dem Gefrierpunkt die Weltrekordzeit schnell außer Reichweite. Bereits nach 10 km war Patrick Makau bei einer Zwischenzeit von 29:56 Minuten rund 40 Sekunden langsamer als bei seinem Rekordrennen in Berlin vor einem Jahr. In der Folge fasste sich der Superstar immer wieder an die Oberschenkel seiner Beine. "Ich hatte leichte muskuläre Probleme. Es war so kalt, dass meine Muskeln nicht richtig reagierten", erklärte Patrick Makau. Die Kälte wird dabei sicherlich eine Rolle gespielt haben. "Ich bin trotzdem ohne Handschuhe gelaufen, da ich das anders nicht gewohnt bin." Mehrmals fiel Patrick Makau aus der Spitzengruppe, die die Halbmarathonmarke nach 62:52 Minuten erreicht hatte, doch er kam immer wieder zurück.
 
Als sich bei Kilometer 33 der Äthiopier Deressa Chimsa absetzte und schnell einen Vorsprung von rund 50 Metern herauslief, schien die Entscheidung zugunsten des Halbmarathon-Weltmeisters schon gefallen zu sein. Doch einmal mehr kam Patrick Makau zurück. Bei 35 km hatte er den Abstand auf zwei Sekunden verringert, drei Kilometer vor dem Ziel zog er schließlich vorbei und übernahm erstmals in dem Rennen die Führung. Nun war es Patrick Makau, der einen dieses Mal entscheidenden Vorsprung herauslief. "Das war mein härtester Marathon. Ich musste mich durchkämpfen, und es hat viel Kraft gekostet, immer wieder an die Spitze heranzulaufen", sagte Patrick Makau, nachdem er in 2:06:08 klar vor Deressa Chimsa (2:06:52) und Gilbert Kirwa (2:07:35) gewonnen hatte. Vier weitere Läufer blieben in Frankfurt unter 2:10 Stunden: Peter Some (Kenia/2:08:29), Bazu Worku (Äthiopien/2:08:35), Albert Matebor (2:08:53) und Victor Kipchirchir (beide Kenia/2:09:13) belegten die Ränge vier bis sieben.
 
Eine starke Leistung zeigte einmal mehr Sören Kah. Der 30-Jährige war vor einem Jahr in Frankfurt sein Debüt gelaufen mit 2:17:58 und lief nun schon gut vier Minuten schneller ins Ziel in der Festhalle. "Es war ein perfekter Lauf für mich, ich habe mein Ziel erreicht. Es war fast eine Punktlandung", sagte Sören Kah, nachdem er als 16. in 2:13:57 Stunden ins Ziel gelaufen war.
 
Im Rennen der Frauen hielten sich die favorisierten Äthiopierinnen genau an den avisierten Tempo-Zeitplan. Nach 70:25 Minuten erreichten Meselech Melkamu, Bezunesh Bekele, Mamitu Daska sowie die beiden Kenianerinnen Georgina Rono und Agnes Barsosio die Halbmarathonmarke. Nachdem Bezunesh Bekele und Mamitu Daska bereits zurückgefallen waren, fiel die Entscheidung etwa bei Kilometer 37. Hier setzte sich die 10.000-m-Afrikarekordlerin Meselech Melkamu ab. Während sie in 2:21:01 Stunden gewann, lief die zweitplatzierte Georgina Rono mit 2:21:39 eine Bestzeit und blieb ebenfalls noch unter dem alten Kursrekord (2:21:59). Mamitu Daska (2:23:52) und Bezunesh Bekele (2:23:58) sorgten dafür, dass erstmals in Frankfurt vier Läuferinnen unter 2:24 Stunden rannten. Besser waren in dieser Hinsicht in diesem Jahr nur die Marathonläufe in Dubai, London und Chicago. Auch Agnes Barsosio lief als Fünfte mit 2:24:27 noch eine gute Zeit.
 
Vier Wochen nach dem achten Platz ihrer Zwillingsschwester Anna beim Berlin-Marathon belegte Lisa Hahner genau diesen Rang auch beim BMW Frankfurt Marathon. Nach einer Halbmarathon-Durchgangszeit von 1:16:01 schaffte es die 22-Jährige sogar, die zweite Hälfte noch etwas schneller zu laufen (1:15:28). "Ich bin begeistert vom Marathon", sagte Lisa Hahner, nachdem sie in 2:31:28 ins Ziel gelaufen war. "Mir haben die kalten Temperaturen nichts ausgemacht. Es gab auch keinen wirklich harten Punkt im Rennen für mich."



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Autor und Copyright: Uwe Martin für Laufen-in-Koeln
Foto: Veranstalter/ BMW Frankfurt Marathon

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