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Laufstreckengeheimnisse Teil 23: Kunstwerk mit laufenden Stolperfallen |
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Ein ganz
besonderes Kunstwerk: 20 Zentimeter lange und fünf Zentimeter tiefe
Klinkersteine pflastern den Weg zwischen Hohenzollernbrücke und Dom. |
Ein Kunstwerk, das laufend Ärger
bereitet
Einer der in Köln zentral
gelegensten Wettkampflaufstrecken führt am Heinrich-Böll-Platz vorbei, gelegen am
Museum Ludwig. Hierhin gelangt man, wenn man von der Hohenzollernbrücke aus
kommend, über den Jugendtagsweg hinunter zum Rhein läuft, bzw. auch andersherum.
Der Kölner Dom ist an dieser Stelle zum greifen nah und ist somit einer der
Sightseeing Hightlights der betroffenen Laufveranstaltungen. Wer schonmal am
Womensrun, Kölner Nachtlauf und Brückenlauf des ASV Köln, Köln-Triathlon oder
KOMEN Race for the Cure teilgenommen hat, wird das sicherlich bestätigen können.
Wer außerhalb des Wettkampfes
hier entlangläuft, der ist sicherlich schonmal über ein für diesen Platz
tüpisches Problem gestolpert. Nicht selten ragen die im Boden eingelassenen
Steine heraus und bilden eine gefärliche Stolperfalle. Es handelt sich dabei um
20 Zentimeter lange und fünf Zentimeter tiefe Klinkersteine, allesamt im losen
Sand eingelassen. Die Idee war, dass Moos und Gras aus den Fugen wachsen sollte,
um dem Ganzen den nötigen Halt zu geben. Das Problem ist, dass letzteres nicht
eintraf und die Steine seit ihrer Gestaltung 1982-1986 keinen Halt finden.
Damit wärend der Laufveranstaltung nichts passiert, werden lockere Steine
entlang der Strecke sicherheitshalber vorher ausgebessert. Aber auch sonst
ist die Stadt das ganze Jahr über fleißig damit beschäftigt, die ganze Anlage
möglichst stolperfrei zu halten und der Katastrophe Herr zu werden. Das klingt
nach einer Sisyphusarbeit und es stellt sich die Frage, warum die Stadt die
Steine nicht einfach einzementiert.
Was die wenigsten vielleicht
wissen, der Heinrich-Böll-Platz erinnert nicht nur an einen der bedeutedsten
deutschen Schriftsteller der Nachkriegszeit. Der Platz ist ein Kuntwerk!
Erschaffen wurde es vom israelischen Künstler Dani Karavan. Und da es auf
Kunstwerke ein Urheberrecht gibt, kann die Anlage von der Stadt nicht
eigenmächtig abgeändert werden. Andersherum muss man aber auch den Künstler
verstehen, dass er sich gegen eine feste Verfugung der Steine ausspricht, denn
dass würde sein Kunstwerk verfälschen. Mittlerweile konnte aber eine Einigung
herbeigeführt werden. Künstler und Stadt kamen überein, dass die Klinkersteine
gegen acht Zentimeter tiefe Steine ausgetauscht werden können. Durch die
Verlängerung von drei Zentimetern erhofft man sich einen besseren Halt und eine
bessere Stabilität für die Steine. Tiefer dürfen die Steine nicht gehen, denn da
beginnt bereits die Decke der darunterliegenden Philharmonie.
Mit einem Austausch der Steine
- vorerst nur angedacht für den Abschnitt ab Hohenzollernbrücke über
Heinrich-Böll-Platz und am Museeum Ludwig entlang - ist ab Ende 2013 zu rechnen.
Kosten: Rund 700.000 Euro.
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Autor und Copyright: Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln
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