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Top-Athleten-Verträge bei Rennen der World Marathon Majors (WMM) beinhalten
zukünftig eine Auszahlsperre bzw. eine Rückzahlungsforderung von Preisgeldern
bei Verletzungen des Anti-Doping Codes.
Die World Marathon Majors-Mitglieder Tokio, Boston, London, Berlin, Chicago und
New York haben ihre Top-Athleten-Verträge überarbeitet und striktere
Strafmaßnahmen bei Verletzungen des Anti-Doping-Codes integriert, wie die
WMM-Vertreter anlässlich einer Pressekonferenz in Tokio bekanntgaben. Sie
beinhalten das Recht der Veranstalter, Zahlungen auszusetzen bzw. eine
Rückzahlung der Preis- und Antrittsgelder sowie von Leistungsbonuszahlungen zu
verlangen. Dies gilt für alle Top-Athleten, die in Verbindung mit einer
strafbaren Handlung im Zusammenhang mit der Verwendung von Dopingmitteln oder
nach Verletzung von Anti-Doping-Regeln verurteilt werden oder wenn die Leistung
des Athleten aufgrund einer anderen Begründung von einer relevanten Institution
aufgehoben wird.
Diese neuen Strafmaßnahmen sind
Teil der kontinuierlichen Bemühungen seitens der WMM, eine Führungsrolle im
Kampf gegen Doping einzunehmen. Die WMM hat den Ausbau und die Häufigkeit von
Out-of-competition-Tests in Äthiopien und Kenia unterstützt und befürwortet. Die
WMM-Events wollen die Integrität der teilnehmenden Athleten bei ihren
Veranstaltungen sicherstellen, deren Mehrheit aus diesen beiden ostafrikanischen
Ländern kommen. Zusätzlich hatten die WMM-Rennen in der Vergangenheit schon
beschlossen, dass Athleten wegen Dopings gesperrt wurden, nicht mehr zu ihren
Marathons eingeladen werden.
"Das ist eine gute Initiative
und ein sehr positiver und starker Schritt der World Marathon Majors, die mal
wieder mit ihrem Beispiel in dem Sport vorangehen", meint Paula Radcliffe,
Weltrekordhalterin im Marathon und frühere Siegerin der Rennen in London,
Chicago und New York City. "Ich würde mir wünschen, dass andere große Events
diesem Beispiel folgen würden. Die Betrüger müssen endlich verstehen, dass sie
in unserem Sport nicht willkommen sind und zahlen müssen, wenn sie erwischt
werden. Dies ist ein Schritt nach vorne in Sachen Abschreckung und macht
Athleten und ihren Managern bzw. ihrem Umfeld klar, dass so etwas nicht
toleriert wird. Dass alle finanziellen Einnahmen während Betrugszeitraumes auch
zurückgezahlt werden müssen, entspringt einem gesunden Menschenverstand, diese
Logik hat allerdings lange genug gefehlt."
Die neuen Anti-Doping-Bestimmungen in den WMM Elite-Verträgen enthalten die
folgenden Passagen:
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Der Athlet
erkennt an, dass die Zahlungen unter der Bedingung der vollständigen
Erfüllung aller Anti-Doping-Richtlinien erfolgt |
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Wenn der
Athlet eine kriminelle Straftat begangen hat, sei es im Zusammenhang mit
dem Gebrauch von Dopingmitteln oder durch die Verletzung von
Anti-Doping-Regeln oder wenn die Leistung des Athleten aufgrund einer
anderen Begründung von einer relevanten Institution vor, während oder
nach dem Zeitraum des Vertrages aufgehoben wird, hat der
Marathon-Veranstalter die folgenden Rechte:
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Das Recht, die
Zahlungen an den Athleten zu reduzieren oder außer Kraft zu
setzen oder den Vertrag mit sofortiger Wirkung zu kündigen.
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Das Recht auf
Rückzahlung aller oder von Teilen der Gelder die der Athlet bzw.
die Athletin laut Vertrag verdient hat. |
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Autor und Copyright: Thomas Steffens für Laufen-in-Koeln
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