|
|
|
![](../Schablonen/images/content_wide_top.png) |
![](../Schablonen/images/heading_bg.png) |
The Color Run - 9000 feierten in Köln laufend Adaption von Holi |
|
Holi am Rhein
Am Sonntag schwappte der Hype
aus den USA nun auch ans Kölner Rheinufer. Rund 9.000, meist jüngere Menschen,
feierten auf einer rund 5 Kilometer langen Strecke eine knallbunte Party. Beim
"The Color Run", powerd durch den Sportartikelherstellers Reebock, durchquerte
man dabei mehr oder wenig im Laufschritt 4 Farbzonen auf dem Gelände des
Rheinauhafens, in denen man von Helfern ordentlich jeweils mit Gelb-, Grün-,
Blau- und Pinkfarbenen Maismehl beworfen wurde. Aber auch die Teilnehmer selbst
konnten mitmachen. In den Startunterlagen war hierfür ein Farbbeutel mit dabei.
Ziel war es, am Ende so bunt wie möglich anzukommen. Dort war das Spektakel aber
noch lange nicht zu Ende, denn bei der im Zielbereich ausgetragenen
Afterrun-Party wurde zu fetten Beats kräftig weiter gefeiert und in Abständen
von 5 Minuten weiterhin viel Farbe geworfen. Ein wahrhaft spektakulärer Anblick.
Alles zusammen ein riesen Happiness.
Wärend so manch kritischer
Läufer und Außenstehender am Wegesrand nach dem Sinn der Veranstaltung suchte,
war die Antwort der laufenden Teilnehmer einhellig: "Geht zum Lachen doch in den
Keller, Laufen kann auch Spaß machen!" Topläufer Erik Somssich war ebenfalls am
Start und bringt es auf den Punkt: "War sau geil!!!"
Ursprung des Ganzen ist
eigentlich das traditionelle Holi, ein indisches Frühlingsfest, das am ersten
Vollmontag im Februar bzw. März gefeiert wird. Hierbei steht im Vordergrund,
dass alle Menschen gleich sind, sämtliche Kasten, Geschlecht, Alter und
gesellschaftlicher Status fallen weg. Die Feiernden bespritzen sich mit
gefärbtem Wasser und bewerfen sich mit farbigem Pulver - hierbei entstehen
spektakuläre Bilder. Holi wird in verschiedenen Teilen der Welt zu
kommerziellen, Party-ähnlichen Events adaptiert. In den USA entstand so daraus
auch die clevere Geschäftsidee, dies mit einem Lauf zu kombinieren. Eine Idee,
die dort einen wahren Hype auslöste und von Lizenznehmern nun überall in die
Welt hinausgetragen wird. In den jeweiligen Städten gehen die Leute zu tausenden
an an den Start. In Köln war der Lauf bereits nach wenigen Stunden fast zu
dreiviertel ausverkauft gewesen.
Der Lauf wird allerdings noch
ein juristisches Nachspiel haben. Die Aidshilfe Köln, die seit Jahren an
gleicher Stelle ihren Lauf unter dem in Deutschland gesicherten Label "Run of
Colours" austrägt, konnte aufgrund der Namensähnlichkeit und der damit
verbundenen Verwechslungsgefahr beim Landgericht per einstweiliger Verfügung
(ohne mündliche Verhandlung) "vorläufig" erreichen, dass der Lauf hier zumindest
unter dem Label "Farbenlauf" zu führen ist. Das hatte die Agentur zwar auf der
Webseite auch umgesetzt, allerdings nicht bis in die letzte Konsequenz vor Ort.
Das könnte sie eine Ordnungsstrafe bis zu 250.000 Euro kosten. Die deutsche "The
Color Run" GmbH, die ihren Sitz übrigens in Berlin hat, und den Lauf ebenso in
anderen Städten veranstaltet, bedauert den ganzen Vorfall mit der
Namensgleichheit. Ihr Angebot, die Aidshilfe Köln als Charitypartner zu benenn
und ihnen jährlich pauschal 30.000 Euro zukommen zu lassen, viel in Köln auf
Ablehnung. "Wir sind eine Solidaritätsmarke und kein Marketinginstrument eines
Sportartikelherstellers. Das passt nicht zu unserem Image". Die GmbH in Berlin
hat übrigens gegen die Verfügung Widerspruch eingelegt und die Löschung der
Marke der Aidshilfe beantragt, "weil sie nicht markenmäßig verwendet wird".
__________________________________
Autor und Copyright: Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln
|
|
|
|
![](../Schablonen/images/content_wide_bot.png) |
|