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Zweiter Lockdown macht den Sportvereinen deutlich mehr zu schaffen |
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Vorabauswertung der 8. Welle des Sportentwicklungsberichts zur COVID-19
Thematik
Auch der Breitensport ist
wieder vom coronabedingten Lockdown betroffen. Den positiven Effekten
körperlicher Aktivität auf die Gesundheit steht das erhöhte Infektionsrisiko
durch Kontakte beim Sport gegenüber. Genau wie beim ersten Lockdown sind daher
Sportanlagen für Amateursportler*innen geschlossen. Für Sportvereine wird die
Lage immer schwieriger.
Deutlich mehr zu schaffen als
der erste Lockdown im Frühjahr macht den Sportvereinen in Deutschland die zweite
Schließung aller Sportanlagen für den Breitensport. Bis zum erneuten Lockdown ab
November war der Anteil an Vereinen ausgeglichen, die Mitgliedschaftsrückgänge
oder -zuwächse zu verzeichnen hatten (36,6% Rückgänge gegenüber 35,0% Zuwächse).
Inzwischen hat sich mit 44,0% der Anteil der Vereine, die für 2020 Rückgänge
melden, gegenüber 29,0% mit Zuwächsen deutlich erhöht. Die Veränderungen sind
statistisch signifikant.
Mittlerweile erwartet jeder
zweite Sportverein (52,4%) in Deutschland in den kommenden zwölf Monaten eine
existenzbedrohliche Lage. Auch hier zeigt sich ein signifikanter Anstieg seit
dem zweiten Lockdown. Ursache hierfür ist für zwei von fünf aller Vereine
(41,3%) der Mitgliederrückgang aufgrund der COVID-19 Pandemie (vor dem zweiten
Lockdown: 36,5%). Als weitere Ursache wird von 34,9% aller Vereine der
pandemiebedingte Rückgang an Ehrenamtlichen genannt (vor dem zweiten Lockdown:
32,8%). Jeder fünfte Verein (22,1%) rechnet mit einer existenziellen Bedrohung
aufgrund pandemiebedingter finanzieller Engpässe (vor dem zweiten Lockdown:
21,1%).
Studienleiter Professor
Christoph Breuer kommentiert die Ergebnisse wie folgt: "Je länger Sportvereine
ihrem Zweck nicht nachkommen dürfen, desto schwächer wirken sie als
stabilisierendes Element der Gesellschaft. Es geht sozialer Kitt verloren, der
gerade in einer individualisierten Zuwanderungsgesellschaft von Bedeutung ist.
Damit treffen die Folgen nicht nur die Vereinsmitglieder sondern die gesamte
Gesellschaft."
Die Befunde stammen aus
der 8. Welle des Sportentwicklungsberichts für Deutschland, an der sich
20.179 Sportvereine beteiligt haben (Feldphase: 21. Oktober bis 21.
Dezember 2020). Der Sportentwicklungsbericht für Deutschland wird
gefördert vom Bundesinstitut für Sportwissenschaft, dem Deutschen
Olympischen Sportbund (DOSB) und allen 16 Landessportbünden. Die
wissenschaftliche Leitung hat Univ.-Prof. Dr. Christoph Breuer von der
Deutschen Sporthochschule Köln. Die Sportentwicklungsberichte
analysieren kontinuierlich die Entwicklung von Sportvereinen und deren
Beitrag zum Gemeinwohl. Der gesamte Forschungsbericht zur 8. Welle wird
im Mai 2021 vorliegen. |
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Autor und Copyright: Mitteilung der Sporthochschule Köln
Foto: Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln
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