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Auch Sportlerpsyche leidet unter Lockdown |
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Der Lockdown mit seinen Einschränkungen in vielen Lebensbereichen wirkt sich
auch auf die Motivation von Sportlerinnen und Sportlern zum Trainieren sowie
deren Psyche insgesamt aus. Das ergab eine kürzlich veröffentlichte Studie von
Forscherinnen und Forschern des Instituts für Sportpsychologie der Universität
Leipzig.
Sie befragten zwischen April
und Mitte Mai 2020 online deutschlandweit 51 Athletinnen und 44 Athleten aus
verschiedenen Sportarten. 33 Befragte gaben an, während des Lockdowns eine
geringere Trainingsmotivation zu haben als unter Normalzuständen. Bei der
Erfragung des emotionalen Zustandes stellte sich heraus, dass die Sportlerinnen
und Sportler mit gesunkener Motivation oft auch wütender, trauriger und
gestresster waren als in früheren Zeiten.
Vor allem Frauen waren davon
betroffen. So gaben 23 Sportlerinnen und im Vergleich dazu nur 10 Sportler an,
eine reduzierte Trainingsmotivation während des Lockdowns zu haben, wobei kein
Unterschied zwischen den Einzel- und Mannschaftssportarten festgestellt wurde.
?Während des Lockdowns im März
wurden unter anderem auch die Sportstätten geschlossen. Dadurch konnten viele
Athletinnen und Athleten ihre Sportart nicht wie gewohnt ausüben und trainieren.
Da noch nicht viel über die psychologische Reaktion der Sporttreibenden auf die
Pandemie und den Lockdown bekannt ist, war es das Ziel der Studie, Veränderungen
in der Trainingsmotivation und deren Zusammenhang mit psychologischen Variablen
bei Athleten und Athletinnen zu erfassen?, sagt Sportwissenschaftler Oliver Leis,
Co-Autor der Studie.
Es gibt auch Positives zu
berichten: Bei 39 Befragten gab es keine Unterschiede in der Motivation; 23
berichteten, sogar motivierter als sonst zu sein.
Bei der Erfragung des
emotionalen Zustandes konnten die Teilnehmenden darüber hinaus berichten, welche
Probleme sie haben, auf welche Bewältigungsstrategien sie zurückgreifen, welche
Unterstützung sie erhalten und ob sie sich weitere Unterstützung wünschen.
Insbesondere die geschlossenen Sportstätten erwiesen sich in diesem Zusammenhang
als Problem. Auch das Fehlen der sozialen Kontakte wurde häufig genannt.
Als Hauptbewältigungsstrategie
haben 97 Prozent der Befragten Online-Trainingsangebote und -Formate genutzt.
Online-Plattformen und soziale Medien waren beliebt, um Kontakte zu
Gleichgesinnten zu halten. Ein geregelter, strukturierter Alltag habe auch
vielen geholfen, diese Phase psychisch zu bewältigen, heißt es in den
Studienergebnissen. Zusätzlich gaben 42 Prozent der Befragten an, dass die
Familie eine wichtige Rolle bei der Unterstützung spielt. Weitere Hilfe
erhielten die Teilnehmenden von Freunden, Lebenspartnern und Trainern.
Die Befragten waren
mehrheitlich Amateursportlerinnen und -sportler aus Individual- und
Teamsportarten, die vor dem Lockdown im Durchschnitt acht Stunden pro Woche
aktiv trainierten und pro Jahr an zwölf Wettkämpfen teilnahmen. Im Durchschnitt
waren sie 22 Jahre alt.
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Autor und Copyright: Universität Leipzig
Foto: Musik Foto erstellt von drobotdean - de.freepik.com
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