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Fitnessbranche: "Der reale Kontakt zu Menschen lässt sich nicht ersetzen" |
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Prof. Dr.
Niels Nagel lehrt Sportmanagement an der ISM Köln |
Die Zukunft der Fitnessbranche:
"Der reale Kontakt zu Menschen lässt sich nicht ersetzen"
Besonders Indoor-Sportanbieter
wie Fitnessstudios haben die Corona-Maßnahmen schwer getroffen. Während einige
Betreiber mit Trainingsmöglichkeiten im Freien eine Übergangslösung suchen,
hofft die gesamte Branche auf baldige Öffnungsschritte. Aber kann die Rückkehr
zum Altbewährten funktionieren? Die Kundenbedürfnisse haben sich seit Beginn der
Pandemie geändert, im Lockdown ist Sport individueller, flexibler und digitaler
geworden. Prof. Dr. Niels Nagel von der International School of Management (ISM)
erklärt, was Menschen trotzdem wieder ins Studio zieht und wie Sportanbieter
sich langfristig attraktiv halten.
Yogastunde auf YouTube,
Intervalltraining per App oder Online-Spinningkurs im Abo ? digitale
Sportangebote sind gerade in Corona-Zeiten zur Normalität geworden. Wer sich an
kostenfreie Lösungen gewöhnt oder einen teuren Heimtrainer angeschafft hat, wird
daran auch weiterhin festhalten. Werden Fitnessstudios deshalb auch nach dem
Lockdown leer bleiben? Nein, sagt Sportmanagement-Professor Dr. Niels Nagel:
"Ich habe keinen Zweifel daran, dass sich digitale Sportangebote etablieren
werden. Sie werden eine Ergänzung zum Fitnessstudio oder Sportverein darstellen
und das ist auch gut so. Aber nicht jeder kann oder will mit digitalen
Sportprogrammen trainieren", so Nagel. "Die direkte Betreuung durch den Trainer
bietet Sicherheit, davon profitieren einige Zielgruppen, insbesondere ältere
Menschen oder solche mit Vorerkrankungen. Die Vielfalt an Trainingsmöglichkeiten
und die Möglichkeit, reale Kontakte und Bindung zu Menschen aufzubauen, ist
etwas, das man nicht ersetzen kann. Daher glaube ich, dass ein Großteil der
Menschen wieder ins Fitnessstudio gehen wird. Das zeigen auch einige
Marktstudien."
Ein wichtiger Faktor wird bei
der Rückkehr ins Fitnessstudio auch die Sicherheit sein. Umfangreiche Hygiene-
und Infektionsschutzkonzepte, die die Branche mit Experten und Wissenschaftlern
entwickelt hat, warten längst auf ihren Einsatz. Die Digitalisierung der
Trainingsgeräte und -bereiche sowie des Check-Ins bietet eine einfache Form der
Kontaktverfolgung. Mit ergänzenden Fitness-Apps können die Mitglieder auch
außerhalb des Studios erreicht werden. Der Kontakt über die Studioschwelle
hinweg zahlt dabei auch auf die Attraktivität der Anbieter ein, meint Nagel:
"Sportanbieter müssen die Fitnesslandschaft aus den Augen ihrer Kunden
betrachten und deren Bedürfnisse verstehen. Es wird in Zukunft darum gehen, dass
die Verbindung zum Kunden und dessen Coaching auch dann funktioniert, wenn der
Kunde gerade nicht im Fitnessstudio trainiert."
Was der große Fitnesstrend in
diesem Jahr wird, ist auch für den Experten nur schwer einzuschätzen. Die
Corona-Zeit wird ihre Spuren hinterlassen, aus denen sich aber auch Positives
ziehen lässt: "Sicher werden in 2021 Fitness-Apps und Home-Fitness eine
besondere Bedeutung haben. Mein Favorit für die langfristige Entwicklung in der
Fitnessbranche ist aber ?Exercise is medicine? als globaler Trend, der
Gesundheit durch Training fokussiert", so Nagel. "Ich schätze, dass sich die
Grenzen der einzelnen Marktsegmente im Sportmarkt tendenziell auflösen. Das ist
eine riesige Chance für uns alle im Sportmarkt. Wir können die zentrale Rolle
und Funktion des Sports für unsere Gesellschaft neu definieren. Vielleicht war
Corona hier weniger Ursache als Initialzündung für eine Entwicklung."
Zur Zukunft des Sportmarktes
veranstaltet die ISM am 4. Mai um 18 Uhr die Webkonferenz "Active Sports ? Wie
werden wir morgen Sport treiben?". Prof. Dr. Niels Nagel diskutiert mit
Branchenexperten über die Digitalisierung im Sport sowie den Einfluss anderer
Trends wie Nachhaltigkeit, Individualisierung und Flexibilisierung.
Interessierte können sich ab sofort per E-Mail an summit.koeln@ism.de anmelden.
Hintergrund:
Die International School of Management (ISM) ist eine staatlich anerkannte,
private Hochschule in gemeinnütziger Trägerschaft und zählt zu den führenden
privaten Hochschulen in Deutschland. An Standorten in Dortmund, Frankfurt/Main,
München, Hamburg, Köln, Stuttgart und Berlin wird in kompakten und
anwendungsbezogenen Studiengängen der Führungsnachwuchs für international
orientierte Wirtschaftsunternehmen ausgebildet. Zum Studienangebot gehören
Vollzeit-Programme, berufsbegleitende und duale Studiengänge sowie ab Herbst
2021 das Fernstudium. In Hochschulrankings schafft es die ISM mit hoher
Lehrqualität, Internationalität und Praxisbezug regelmäßig auf die vordersten
Plätze. Das internationale Netzwerk umfasst rund 190 Partnerhochschulen.
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Quelle: International School of Management
Foto: ISM Köl
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