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Sind wir mit Musik leistungsfähiger? Musik beim Sport |
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Julian
Ebert |
Sind wir mit Musik leistungsfähiger? Musik beim Sport
Sportler suchen ständig nach Möglichkeiten, ihre Leistung zu verbessern. Der
Wunsch, schneller zu laufen, höher zu springen oder mehr zu heben, lässt sie
nach der nächsten Möglichkeit zur Verbesserung suchen. Viele schwören darauf, im
Fitnessstudio Musik zu hören, um leistungssteigernde Effekte zu erzielen. Aber
hilft Musik tatsächlich oder behindert sie die Performance?
Was ist, wenn alles nur
Einbildung ist? Songwriter und Experte Julian Ebert geht auf diese und weitere
Fragen in unserem heutigen Interview gerne ein. Als Musiker beschäftigt er sich
tagtäglich nicht nur mit Melodien, Tönen und Texten, sondern auch mit den
Effekten dieser auf unseren Alltag. Daher weiß er aus erster Hand, inwiefern
Musik auch unseren Körper beeinflusst.
Ein Interview mit Julian Ebert für Laufen-in-Koeln:
Hallo Herr Ebert, schön, dass Sie Zeit dafür gefunden haben, mit uns über
dieses interessante Thema zu sprechen. Woher kommt denn eigentlich der Gedanke,
dass man mit Musik leistungsfähiger ist?
Julian Ebert:
"Nun, das sagen Spitzensportler immer wieder. Es gibt einige, die schwören
auf Musik als Begleitung beim Training. Im Endeffekt kennt es aber jeder aus
seinem eigenen Alltag: Es gibt fast nichts Schlimmeres, als ins Fitnessstudio zu
fahren und vor Ort dann festzustellen, dass man seine Kopfhörer zu Hause
vergessen hat (lacht). Kommt Ihnen das bekannt vor? Mir ist das auch schon ein,
zwei Male passiert. Glücklicherweise läuft ja in jedem Fitnessstudio entweder
Radio oder hauseigene Musik. Ohne scheint es wirklich nicht zu gehen."
Stimmt, es ist fast schon eine Gewohnheit, die Lieblingsmusik mit zum Sport
zu nehmen. Sie als Experte können uns sicherlich sagen, was die Wissenschaft zu
dem Thema an Erkenntnissen bietet?
Julian Ebert:
"Ja, die Erkenntnisse aus der Forschung stützen die These der
Leistungssteigerung und beleuchten spannende Aspekte. Musik wird in unser Gehirn
übertragen, wo es im Belohnungszentrum ankommt und dort wiederum motorische
Reize auslöst. Daher kommt auch der Drang, bei einem tollen Song tanzen zu
wollen. So fördern Töne die Bewegung und sorgen außerdem dafür, dass
Glücksgefühle ausgeschüttet werden, da das Belohnungszentrum involviert ist.
Musik bewirkt auch, dass die körperliche Erschöpfung beim Sport erst später
einsetzt. Ein Versuch in England hat sogar gezeigt, dass man 15 Prozent mehr
Leistung abrufen kann, wenn man auf dem Laufband Musik hört. Ich finde das
absolut interessant und faszinierend."
Es ist also kein Mythos, sondern Fakt, dass man mit Musik leistungsfähiger
ist?
Julian Ebert:
"Genau das wollte ich damit sagen. Spitzensportler können sich diesen Effekt
gezielt zunutze machen, indem sie beim Training die Begleitung von Musik dazu
nehmen. Es gibt viele Songs, die ideal zum Leistungssport passen, weil sie einen
dynamischen Beat oder anspornende Liedzeilen oder idealerweise beides haben.
Wäre ich von Haus aus Sportler und müsste ich bestimmte Leistungen erbringen
bzw. mich daran messen lassen, würde ich mich lieber für Musik beim Training
entscheiden als für strenge Diäten oder andere unnatürliche Methoden. Musik
gehört schließlich zu uns Menschen wie der natürliche Schlafrhythmus und
unterstützt biologische Funktionen unseres Körpers."
Das klingt sehr gesund und einleuchtend. Gibt es noch andere Möglichkeiten,
wie Musik Sportlern das Leben leichter machen kann?
Julian Ebert:
"Ja, man kann ja auch nicht nur während des Trainings, sondern vorbereitend
oder anschließend Musik hören. Insbesondere bei Phasen der Regeneration
unterstützen leise und ruhige Töne die Entschleunigung und das Einsetzen von
körperlicher Entspannung. Musik hilft ja letztendlich auch beim Meditieren und
sonstigem Stressabbau. Alles in allem ist sie einfach ein richtig wertvoller
Begleiter, dessen positive Auswirkungen kein Sportler ungenutzt an sich
vorbeiziehen lassen sollte."
Herr Ebert, wir danken Ihnen für dieses aufschlussreiche und interessante
Gespräch. Wir wünschen Ihnen weiterhin viel Erfolg und Freude bei Ihrer Arbeit
mit und für Musik!
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Autor und Copyright: Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln
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