Ein 78km Trainingslauf von Florenz
nach Siena, inmitten der Toscana durch den Chianti.
Außenminister Joschka Fischer liebt die
Toskana und nutzt die hügelige Landschaft sich laufend fitt zu
halten. Mit dem Ergebnis, dass er die Marathondistanz in recht
beachtlichen Zeiten zurücklegte. Joscha Fischer ist aber nicht der
einzige Marathonläufer, der das trockene Wetter und die hügelige
Landschaft zum trainieren nutzt. Was sich wie ein teures
Trainingslager anhört, ist dank günstiger Reiseanbieter auch für den
kleinen Hobbyläufer recht erschwinglich geworden. Stellt sich nun
nur noch die Frage: "Wie kommt man von Köln aus in die Toskana?" Mit
dem Leitsatz "Geiz ist geil", sei hier die momentan schnellste und
billigste Variante beschrieben. Hierzu sei ein Flug mit der
Fluggesellschaft Ryanair von Hahn nach Pisa empfehlenswert. Vom
Kölner Hbf aus ist der Flughafen für
15,00
Euro mit einem Bus-Shuttle zu erreichen. Inklusive Fluggebühr,
Flughafensteuer und Kreditkartenzahlung kostet der Flug hin und
zurück rund 50 Euro (vorausgesetzt, rechtzeitig gebucht). Von Pisa
aus fährt man innerhalb einer Stunde mit dem Zug ab 4 Euro nach
Florenz.
Bevor es nun los geht, sei an dieser Stelle noch ausdrücklich darauf
hingewiesen, dass die im folgenden beschriebene Strecke nicht die
Trainingsstrecke von Herrn Joschka Fischer ist. Unter anderem
trainierte Herr Fischer südlich von Sienna. Beispielsweise einer
12km Strecke zwischen Asciano nach Torre.
Ein Trainingslauf für den ambitionierten Ultraläufer
Vom Höhenprofil her weist die
Strecke zahlreiche Steigungs- und Gefällestrecken auf und zeigt sich
daher recht anspruchsvoll. Der Weg führt fast ausschließlich auf
asphaltierten Straßen, die teils auf ruhigen Landstraßen, teils auf
Straßen mit mäßig starkem Verkehr führt. Dafür wird der Läufer mit
einer landschaftlichen Schönheit belohnt. Die Landschaft präsentiert
sich recht vielfältig. Neben der charakteristischen toscanischen
Hügellandschaft, von Weingärten und Züpressen gesäumt, überrascht
die Region mit weitläufigen Wäldern und lang gezogenen Hügelrücken.
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Blick von
der Piazzale Michelangelo auf Florenz |
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Die
Goldschmiedebrücke Ponte Vecchio |
Auf den rechten Pfad gebracht
Von Florenz aus auf die
andere, südliche Seite des Arno und hinauf Richtung Vila
Michalangelo zur Piazzale Michelangelo.
Teil 1: Von Florenz nach Greve (29km)
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Chianti
Weinanbaugebiet
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Florenz - Arcetri - bei S. Gersole -
Monte Orinalo - Impruneta - il Ferrone - Greve
Dieser Abschnitt zeigt sich von
der Anforderung her insgesamt gesehen noch entsprechend einfach,
obwohl die ersten km doch einen recht deftigen Anstieg aufweisen. In
Kurven läuft man bis zum Piazzale Michelangelo hoch und genießt für
einen Augenblick die schöne Sicht auf Florenz. Aber nicht zu lange,
denn die erste Bergwertung ist noch lange nicht beendet. Nach 10km
erreicht man den ersten höchsten Punkt: Monte Oriolio mit 291 Meter
ü.M. Ab hier geht es bis km 17 wieder bergab, bis man die Ortschaft
il Ferrone erreicht hat. Von dort aus führt ein 12,5km Abschnitt bis
nach Greve mit einer leichten, stetigen Steigung, auf der man ca.
105 Höhenmeter überwindet.
Teil 2: Von Greve nach Radda (18,5km)
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Marktplatz von
Greve
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Greve - Panzano - C. Pisella - Radda
Nachdem wir uns nun etwas
warmgelaufen haben, widmen wir uns nun dem anspruchsvollsten
Abschnitt. Ab hier geht es innerhalb von 6km richtig schön bergauf,
einer nicht zu unterschätzenden Steigung bis zum Ort Panzano der in
einer Höhe von 498 Meter ü.M. liegt. Wie gewonnen, so zerronnen,
geht es ab da gleich 7km wieder bergab bis nach C. Pisella. Wer es
bis hierhin geschafft hat, ist bisher 42,5km gelaufen und somit mehr
als Marathondistanz. Mit der kleinen Freude im Kopf motivieren wir
uns gleich für den nächsten kräftigen Anstieg. Ab hier geht es 5km
aufwärts bis nach Radda, wo wir dann den aller höchsten Punkt der
Strecke mit 530 Meter ü.M. erreicht hätten.
Teil 3: Von Radda nach Siena (30,5km)
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Torre del Mangia in Siena
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Radda - Tornano - Pieve Asciata - Monte
Liscai - Selva - Siena
Mit schweren Beinen von den
Aufstiegen her, wird es ab hier etwas angenehmer. Von Radda aus geht
es nun 12,5km weitgehend bergab, wobei wir nach einer Gesamtdistanz
von 58,5km die Ortschaft Tornano durchlaufen. Ab hier wird es noch
einmal schwierig. Bis zum Ort Pieve Asciata müssen einige Höhenmeter
überwindet werden. Und zwar von 250 Meter ü.M. bis auf 440 Meter
ü.M. Als Ausgleich des kräftigen Aufstieges geht es gleich wieder
bergab. 5,5km bis zum Ort Monte Liscai auf eine Höhe von 220 Meter
ü.M. Dem hügeligen Profil entsprechend geht es auch gleich wieder
etwas bergauf. Aber wir dürfen uns freuen, es ist der letzte
Anstieg. Die letzten 2km bis nach Sienna gehen abwärts.
Zurück nach Florenz
Von Siena aus gelangt man mit dem Zug innerhalb 1,5 Stunden
zurück nach Florenz.
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