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Zwei sensationelle
Streckenrekorde zum 30. Geburtstag
Der BMW Frankfurt Marathon
erlebte ein grandioses Jubiläumsrennen. Die 30. Auflage der Veranstaltung wurde
zu einem der hochkarätigsten und dramatischsten City-Marathonrennen aller
Zeiten. Um lediglich vier Sekunden verpasste Wilson Kipsang den Weltrekord. Der
Kenianer gewann den BMW Frankfurt Marathon in 2:03:42 Stunden und krönte das
Jubiläum mit einem famosen Streckenrekord. Es ist die zweitschnellste Zeit aller
Zeiten. Zweiter wurde Levy Matebo in 2:05:16, Rang drei belegte Albert Matebor
(beide Kenia) mit 2:05:25. 14 Läufer blieben im Männerrennen unter 2:10 Stunden
- damit hat Frankfurt doch noch einen Weltrekord, denn dies gab es nie im
Marathon.
Auch bei den Frauen gab es
Weltklassezeiten in Frankfurt: Mamitu Daska (Äthiopien) lief mit 2:21:59 Stunden
ebenfalls einen Streckenrekord. Sie gewann vor Agnes Kiprop (2:23:54) und
Flomena Chepchirchir (beide Kenia/2:24:21). Die Topzeit der Äthiopierin ist die
sechstschnellste des Jahres. Auch in der Breite der Spitze überzeugte das
Frankfurter Frauenfeld: Zwölf Läuferinnen blieben unter 2:30 Stunden - nur der
London-Marathon war in diesem Jahr in dieser Hinsicht noch besser. In
Deutschland gab es noch nie so viele Läuferinnen, die bei einem City-Marathon
unter 2:30 Stunden ins Ziel kamen. Lediglich bei der WM in Berlin 2009 waren es
mehr.
Für die deutschen Läufer gab es
in Frankfurt Licht und Schatten. André Pollmächer (Rhein-Marathon Düsseldorf)
scheiterte bei seinem Versuch, die deutsche Olympianorm von 2:12:00 Stunden zu
unterbieten und gab das Rennen jenseits der 30-km-Marke auf. Dagegen erreichte
Jan Fitschen (TV Wattenscheid) sein Zeitziel am Main. Mit 2:15:40 Stunden
steigerte er seine Bestzeit im zweiten Marathon um knapp fünf Minuten und
belegte Rang 32 in dem außerordentlich stark besetzten Feld. Bei den Frauen
quälte sich Sabrina Mockenhaupt (LG Sieg) in 2:28:08 Stunden auf Platz neun ins
Ziel. Die angestrebte persönliche Bestzeit (2:26:21) verpasste Sabrina
Mockenhaupt deutlich, doch das Minimalziel, die Olympia-Norm von 2:30:00,
erreichte sie. Eine persönliche Bestzeit und die Norm für London 2012 lief
Susanne Hahn (SV schlau.com Saarbrücken). Bei ihrem Comeback nach einer
Babypause war sie nach 2:28:49 Stunden auf Platz elf im Ziel.
Die Rekordzahl von 15.210
Marathonläufern ging beim 30. BMW Frankfurt Marathon an den Start. Alle
Wettbewerbe zusammengerechnet, beteiligten sich 25.305 Athleten bei der
Veranstaltung.
Mit Temperaturen von rund 12
Grad zur Startzeit um 10 Uhr, so gut wie keinem Wind und einem bedeckten Himmel
herrschten fast ideale Bedingungen. Allerdings waren die Frankfurter Straßen
aufgrund eines morgendlichen Regens noch nass und dadurch teilweise rutschig.
Besonders in den Kurven mussten die Topläufer bei dem hohen Tempo vorsichtig
sein. Es ist durchaus möglich, dass die rutschigen Straßen den Weltrekord in
Frankfurt heute verhinderten.
Ich freue mich über meine Zeit
und werde es beim nächsten Mal erneut versuchen, den Weltrekord zu brechen.
Dieses Resultat ist eine große Motivation für mich für meine nächsten Rennen,
erklärte der 29-jährige Wilson Kipsang, der seinen vierten Marathon rannte. Nach
einer Halbmarathon-Zwischenzeit von 61:40 Minuten und einer 25-km-Zwischenzeit
von 1:13:09 Stunden fiel die Entscheidung unmittelbar nach der 35-km-Marke.
Wilson Kipsang forcierte das Tempo und ließ seine Landsleute Levy Matebo sowie
Peter Kirui hinter sich. Am Ende hatte er Pech, dass er den fünf Wochen alten
Weltrekord von Patrick Makau, den dieser mit 2:03:38 Stunden in Berlin
aufgestellt hatte, um nur vier Sekunden verpasste.
Durch die glänzenden Zeiten bei
den Männern hat Frankfurt in der Liste der schnellsten City-Marathonrennen aller
Zeiten einen enormen Sprung von Rang neun auf Platz fünf nach vorne gemacht.
Diese Statistik basiert auf dem Durchschnitt der zehn schnellsten je gelaufenen
Männer-Zeiten eines Rennens. Frankfurts Schnittzeit liegt nun bei 2:05:45,3
Stunden. Schneller sind in dieser Liste nun nur noch Rotterdam, Berlin, Boston
und London - Frankfurt hat am Sonntag sogar den Chicago-Marathon überholt.
Bei den Frauen liefen die zwei
Äthiopierinnen Mamitu Daska und Merima Mohammed von Anfang an ein sehr hohes
Tempo an der Spitze. Nach einer Halbmarathon-Zwischenzeit von 69:46 Minuten fiel
auch bei den Frauen die Entscheidung jenseits der 35-km-Marke. Hier setzte sich
die 28-jährige Mamitu Daska entscheidend ab, während Merima Mohammed mit 2:24:32
Stunden noch auf Rang vier zurückfiel.
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Autor und Copyright: Uwe Martin für Laufen-in-Koeln
Fotos: Veranstalter/BMW Frankfurt Marathon
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